Vinylböden sind wieder in vielen Baumärkten oder bei Einzelanbietern im Internet vertreten und werden von Kunden hochgelobt. Kein Wunder, denn die vielen positiven Eigenschaften des Designbodens haben es in sich, wobei vor allem der vergleichsweise leichte Aufbau überzeugen kann. So muss man keineswegs einen Fachmann hinzuziehen, der einem binnen mehrerer Wochen den Boden verlegt. Sogar Laien sind in der Lage, den praktischen Vinylboden in Eigenregie zu verlegen. Wer aktuell auf der Suche nach einer passenden Alternative zu Fliesen ist, der wird im Klick- oder Klebevinyl des Designbodens sicher fündig.
Warum Vinylboden?
Vinylboden hat sowohl für Trocken- als auch für Nassräume vorteilhafte Eigenschaften. Hinzu kommt, dass man nicht wirklich viel Rücksicht auf ihn nehmen muss und die Pflege keineswegs aufwändig ist. Generell ist Vinyl wasserresistent und feuchtigkeitsabweisend, zu vergleichen also mit den Eigenschaften herkömmlicher Fliesen. Der Unterschied zu diesen ist jedoch die fußwärmende Eigenschaft. Vinyl kühlt nicht so schnell aus, wie es bei Fliesen der Fall ist. Das gute Preis-Leistungsverhältnis der Böden spricht ebenfalls für sich, und auch, dass die Vinylböden in allen nur erdenklichen Designs erhältlich sind. Sogar in ihrem Aufbau unterscheidet sich der Designboden zwischen Klick- und Klebevinyl, wobei wir in diesem Artikel auf die beliebtere Variante des Klickvinyl eingehen möchten.
Erste Vorbereitungen zur Klickvinyl-Verlegung
Wer mit der Verlegung von Klickvinyl anfangen möchte, der kann dies ohne eine zweite Person tun. Generell empfiehlt sich aber immer die Assistenz einer weiteren Person. Bei vielen Herstellern wird zusätzlich zu den Bodenplatten ein entsprechendes Verlegeset beigefügt, welches aus einem Winkel, einer Art Hammer, einem Cutter und einem Stift besteht. Wer nicht per Hand brechen und zuschneiden will, der besorgt sich spezielle Parkettschneider. Vor dem Verlegen des Vinylbodens muss jedoch noch eine Trittschalldämmung ausgelegt werden.
Brauche ich eine Trittschalldämmung?
Da Klickvinyl zu den schwimmend verlegten Böden gehört, muss vorab eine Trittschalldämmung verlegt werden. Trittschall entsteht durch Gehen, Laufen und durch diverse im Haushalt ausgelöste Vibrationen, beispielsweise von Waschmaschinen oder Trocknern. Der Schall überträgt sich auf die umliegenden Wände und natürlich den Boden, was vor allem für die Nachbarn ziemlich laut werden kann. Dementsprechend sind Trittschalldämmungen inzwischen sogar zur Pflicht geworden und unterliegen dem „Schallschutzgesetz im Hochbau“. In den eigenen vier Wänden ohne anliegende Nachbarschaft kann der Hausherr natürlich selbst über diesen Aspekt entscheiden.
Vor der Verlegung des Vinylbodens muss also flächendeckend eine Trittschalldämmung von guter Qualität verlegt werden. Geliefert werden sie in dünnen Matten auf Rollen, sodass Verbraucher diese nur noch flächendeckend ausrollen müssen. Wer seinen Vinylboden auf bereits vorhandene, feste Fliesen legt, der kann auf eine Trittschalldämmung verzichten. Auch muss trotz gesetzlicher Vorschrift keine Nachverlegung erfolgen, sofern der Boden schon älter ist und man nicht vorhat einen neuen zu verlegen.
Im Übrigen eignet sich Vinyl bestens dafür, um diesen auf alten Fliesen oder anderen Bodenarten zu verlegen. Dies ist der geringen Aufbauhöhe des Klickvinyls zu verdanken, sodass sich Bauherren eine Menge Schutt und Arbeit sparen.
Jedes Teil des Bodens hat auf einer Seite eine Nut und eine Feder. Das erste Brett muss in Arbeitsrichtung ausgerichtet werden, die schmale Seite gehört gegen Wand.
Die erste Reihe verlegen
Aller Anfang ist schwer, denn ganz so einfach wie oft beschrieben, ist es dann doch nicht. Wer jedoch den Dreh einmal raus hat, der wird zügig vorankommen. Wichtig ist, dass gerade in der ersten Reihe ordentlich und möglichst genau gearbeitet wird. Die Stirnseiten müssen passgenau zueinandergelegt werden. Auch dürfen die Ränder nicht an der Wand abschließen, sondern müssen mit einem Abstand von 5 Millimeter angelegt sein. Für eine genaue Abmessung und um sicherzugehen, dass die Abstände auch eingehalten werden, eignen sich passende Keilabsätze, die zwischen Wand und Boden gelegt werden. Sie werden manchmal auch in den Verlegesets mitgeliefert. Wer sich nicht extra Keile besorgen will, der nutzt später Reststücke des Bodens.
Tipp: Beim Kauf mindestens 10 Prozent Verschnitt auf die benötigte Quadratmeterfläche berechnen.
Der erste Beschnitt
Am Ende der ersten Reihe angekommen, muss das letzte Stück in den meisten Fällen zugeschnitten werden, es sei denn, dieses geht bündig mit der Wand auf. Da dies jedoch nur selten vorkommt, dreht man das letzte Stück um 180 Grad und legt es verkehrtherum an die Wand. Mit dem Bleistift wird nun die richtige Länge markiert. Mit einem Cuttermesser und einem Winkel kann man nun einen geraden Schnitt ziehen. Vinylboden ist sehr dünn, sodass der vorgezogene Schnitt leicht an dieser Stelle abgebrochen werden kann. Für ein kräftesparenderes Vorgehen eignen sich jedoch Parkettschneider am besten. Sie kann man oft für wenig Geld in den Baumärkten ausleihen.
Die zweite Reihe verlegen
Die zweite Reihe beginnt nun nicht mit einem neuen, sondern mit dem Reststück des eben letzten zugeschnittenen Stücks. Wichtig ist nämlich, dass ein entsprechender Versatz, also ein Muster entsteht. Ist das zugeschnittene Reststück kleiner als 30 Zentimeter, so verwendet man es nicht mehr und schneidet ein neues Vinylstück zu.
- Alle Reststücke mit einer kleineren Länge als 30 Zentimeter gelten als Ausschuss.
Die Verlegung an der Kante muss bei der zweiten und allen folgenden Reihen nicht mehr neu ausgerichtet werden. Wichtig ist, Stück für Stück zu arbeiten und nicht vor dem Verklicken alle Teile miteinander zu verbinden. Dies könnte man höchstens bei der aller letzten Reihe machen, sofern man nicht alleine arbeitet.
Richtig verklicken und Lücken beseitigen
Jedes Stück muss individuell angepasst sein, – zuerst wird die Stirnseite angelegt, im Anschluss verbindet man die kleine entstandene Lücke. Dafür wird das Brett leicht angehoben, sodass man gut mit dem Schlagklotz entlang der Kante schlagen kann. Der Spalt muss geschlossen sein, damit das Brett korrekt anliegt.
Besondere Stellen verlegen
Immer wieder gelangt man an verwinkelte Ecken, Rundungen oder beispielsweise Heizkörper und dessen Rohre. Eine Faustformel für solche Stellen gibt es dafür nicht, immerhin sieht jeder Raum anders aus. Und zugegeben: Manche Stellen im Raum erfordern ein wenig handwerkliches Geschick sowie logisches Denken, um den Boden richtig zu verlegen.
Tipp: Wenn die Stellen um Heizkörperrohre oder andere Ecken nicht hundertprozentig schön aussehen, so ist dies kein Grund zur Sorge. Kleine Löcher und unschöne Schnitte werden später mit Leisten, Rosetten und/oder Fugenmasse versteckt.
Fragen und Antworten zum Thema Klickvinyl
Gefährdet Vinyl meine Gesundheit?
Immer wieder kommt die Frage auf, ob denn Vinyl generell gesundheitsschädlich sei. Diese Frage lässt sich generell mit einem Nein beantworten, zumindest dann nicht, wenn man auf die Herkunft des Bodens achtet. Mittlerweile gelten strenge EU-Richtlinien bezüglich der Herstellung von Vinylböden aller Art. Gesundheitsschädliche Weichmacher während der Produktion wurden beispielsweise komplett verboten.
Welche Designvorstellungen lassen sich realisieren?
Generell lassen sich so ziemlich alle optischen Wünsche im Designerboden realisieren. Wer sich ursprünglich einen Holzboden gewünscht hatte, sich aber für die Vinylvariante entscheiden konnte, der kann sich das Klickvinyl sogar in Holzoptik kaufen. Dabei gibt es ebenfalls große Unterschiede, angefangen von hellem und natürlich aussehendem Holz, bis hin zu dunklem und glänzendem Holz. So ist für jeden Geschmack das passende dabei. Wer sich lieber für Fliesen entschieden hätte, der kann sich den Vinylboden in Fliesenoptik kaufen. Auch Steindekor ist inzwischen sehr beliebt, vor allem im Bereich der Bäder. Und mehr noch, – die Vinylvarianten gibt es sogar in abstrakten Mustern.
Eignet sich der Klickvinyl für Fußbodenheizungen?
Dank spezieller Verfahren in der Produktion können Vinylböden auch auf Fußbodenheizungen mit Warmwasser verlegt werden. Diese besitzen einen extrem geringen Wärmewiderstand und würden die Wärme optimal durchlassen. Fast könnte man sogar behaupten, dass Fußbodenheizungen auf Vinylböden wärmer wirken, als auf anderen Böden.
Gibt es Nachteile im Klickvinyl?
Wie bei allen Materialien weist auch der Designerboden ein paar Nachteile auf. Beispielsweise wird sich die Farbe des Klickvinyls im Nachhinein nicht verändern, wie es meist bei hellem Holzboden oder Echtholzparkett aufgrund von Lichteinwirkungen der Fall wäre. Nicht immer ist dies jedoch ein Nachteil, denn viele wollen gar nicht, dass ihr Boden mit der Zeit ausgebleicht wirkt oder sich in seiner Farbe verändert. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich die Vinylböden nicht abschleifen lassen. Dies ist jedoch meistens sowieso nicht notwendig, da die Fußböden relativ lange ohne Kratzer und Blessuren leben.
Vinylboden wie pflegen?
Vinylböden gelten als sehr pflegeleicht und sind daher sehr hygienisch. Vor allem für kleine Kinder im Haushalt ist ein solcher Boden aus diesem Grund ideal. Auch wer Haustiere besitzt, wird mit diesem Boden keine Probleme bekommen. Gereinigt werden kann der Boden mit einem Staubsauer oder einem Besen. Im Anschluss genügt das feuchte Wischen mit dem Mob. Wer möchte, kann etwas Hygienereiniger ins Wischwasser geben. Im Handel oder Baumarkt gibt es desweiteren speziellen Vinylreiniger, was allerdings nicht immer notwendig ist. Wichtig ist, den Designerboden regelmäßig zu reinigen, um ihn vor einem frühzeitigen Abrieb durch Staub und Schmutz zu schützen. Spezielle Lack- und Versiegelungsseife gibt es zusätzlich im Baumarkt und schützt den Boden, beispielsweise wenn Tiere im Haushalt leben.
Was ist besser: Klickvinyl oder Klebevinyl?
Klicken oder Kleben? Baumarktmitarbeitern und dem Internet wird häufig diese Frage gestellt, wenn es um Vinylboden geht. Vorab sei gesagt, dass das Kleben von Vinylboden am besten durch einen Fachmann ausgeführt werden sollte. Zwar ist dieses Verfahren aufwändiger, dennoch bietet der Klebevinylboden eine höhere Trittschallverminderung. Auch eine Trittschalldämmung wird nicht benötigt.
Ein weiterer Vorteil liegt in der hundertprozentig wasserdichten Verlegung, sodass Feuchträume mit übermäßig feuchter Nutzung besser geschützt wären. Und trotzdem empfehlen wir die Klickvariante des Vinyls. Laien haben eine kostengünstige Alternative zur Hand, welche sie selbst verlegen können. Das Ergebnis überzeugt und hält für lange Zeit vielen Umständen stand. Allenfalls in Feuchträumen könnte man sich die Verklebung des Vinyls überlegen.
Titelbild: Parador