Die Terrasse ist in Sommermonaten ein wichtiges Bindeglied zwischen Wohnraum und Garten. Ein moderner Terrassenbelag aus Feinsteinzeug schafft draußen eine wohnliche Atmosphäre und ist praktisch. Wir erklären, was Sie bei der fachgerechten Verlegung der Platten beachten sollten.
Während vor wenigen Jahren die Gestaltungsmöglichkeiten der Terrassenböden noch recht eingeschränkt waren, sind bei der Wahl des passenden Außengelages heute kaum Grenzen gesetzt. Terrassenplatten greifen Farben und Strukturen des Bodenbelags im Wohnraum auf, sodass die Terrasse nahtlos an den Innenraum anknüpft.
Und auch bei den Verlegemethoden hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Gerade was die Verlegung keramischer Bodenbeläge angeht, können Sie auf viele innovative Produkte zurückgreifen, durch die sich technische und physikalische Probleme mühelos ausgleichen lassen. Denn besonders der Bodenbelag auf der Terrasse ist ganz besonderen Anforderungen ausgesetzt. Neben der Belastung durch Personen oder Mobiliar müssen Terrassenplatten thermische Spannungen und Umwelteinflüsse wie Regen und Frost aushalten. Damit Sie möglichst lange Freude an Ihren neuen Terrassenplatten haben, sollten Sie bei der Planung einiges berücksichtigen.
Spannungen zwischen Estrich und Oberbelag beachten
Keramische Fliesen und Natursteinplatten sind besonders beliebt bei der Terrassengestaltung. Allerdings sollten Sie beachten, dass nicht nur Stein und Platte selbst aus frostfesten Material bestehen müssen, sondern auch der Fliesenkleber und das Fugenmaterial. Die Ränder der Platten sollten mit geeigneten Profilen abgedeckt sein und Regen- und / oder Tauwasser am besten über Entwässerungsrinnen ableiten.
Wichtig zu wissen: Bodenbelag und Estrich reagieren bei unterschiedlichen Temperaturen, besonders beim Wechsel zwischen Tau- und Frostperioden, mit Längenveränderungen. Doch auch ein harmloser Sommerregen kann zu Spannung des Bodenbelages führen. Ist der Belag zum Beispiel durch lange Sonneneinstrahlung stark erhitzt , kühlt er bei eintretendem Regen schnell wieder aus. Der darunterliegende Estrich braucht jedoch deutlich länger, um die gleiche Temperatur zu erreichen, da er dichter ist und tiefer liegt als die Terrassenplatten. So kann hier zu physikalischen Spannungen kommen, durch die in Fugen und Fliesen Risse entstehen können. Dringt durch diese Risse Feuchtigkeit, sind Folgeschäden zu erwarten.
Entkopplung schafft dann Abhilfe. Spezielle Entkopplungsmatten werden bereits bei der Verlegung zwischen Kleber und Bodenbelag eingebracht. Diese machen es möglich, dass Verbund und Belag innerhalb der Entkoppplungsschicht gegeneinander arbeiten, ohne dass der Verbund sich löst. Dadurch können Spannungen durch Längenveränderungen einfach ausgeglichen werden.
Achtung bei großformatigen Fliesen
Speziell bei großformatigen Fliesen kommt es schneller zu Längenveränderungen als bei kleinformatigen Belägen kommen. Deswegen sind an großformatige Fliesen weitere Anforderungen geknüpft. Bei Fliesen mit einer Kantenlänge von mehr als 60 Zentimetern sollten Sie neben einer Entkopplung darauf achten, flexiblen Dünnbettmörtel für die Verfugung zu benutzen. Ein solcher bietet Ihnen Sicherheit vor Haftverbundschäden, die durch Dampfdiffusionsdruck hervorgerufen werden können.
Dieser Aspekt ist ganz besonders bei großformatigen Terrassenplatten nicht zu unterschätzen, da durch die Größe der Terrassensteine die vorhandene Fugenfläche stark minimiert wird. Eingedrungene Feuchtigkeit kann allerdings nur über die Fugen abgeleitet werden. Je weniger Fugenfläche, desto schlechter die Ableitung eingedrungener Feuchtigkeit. Daher sollten sie bei der Verfugung auf Mörtel zurückgreifen, der zum einen möglichst wenig Wasser aufnimmt und zum anderen den entstehenden Dampfdruck bei steigenden Temperaturen optimal kompensiert.
Welches Material und welcher Baustoff sich bei Ihrem Vorhaben am besten eignet, erfahren Sie bei Ihrem persönlichen Fachhändler.
Drainagefähiger Terrassenboden als Alternative
Mittlerweile finden bei der Terrassengestaltung immer mehr drainagefähige Materialien wie Naturstein oder Beton Einsatz, die den Tücken der unterschiedlichen Aggregatzustände von Wasser auf eine ganz andere Art Einhalt gebietet. Bei dieser Art Fliese wird Wasser über das Material und der entsprechenden Unterkonstruktion abgeleitet. Auch hier kommt es zu Längenveränderungen und Spannungen die in der Regel sehr einfach über das entsprechende System ausgeglichen werden können. Allerdings entsteht hier ein weiteres Problem: Überall da, wo Wasser eindringen kann, kann es zu Schadensbildern, die von einfachen Verkrustungen bis hin zu unerwünschtem Grünbelag reichen können, führen.
Damit sich die Trocknungseigenschaften des Außenbelages verbessern und die Entwässerung der Fläche optimiert werden kann, empfiehlt es sich, ausschließlich hochwertige Haftbrücken und einen guten Drainagemörtel wie den Sopro Drainagemörtel extra DMX619 zu verwenden.
Durch eine gleichmäßige Wasserableitung und eine schnellere Trocknungszeit des Bodens können unschöne Wasserflecken oder die Entstehung von Grünbelag vermieden werden, was gleichzeitig zu einer längeren Haltbarkeit der Platten beiträgt. Denn einmal vorhandener Grünbelag bildet eine gute Grundlage für die weitere Ansiedlung von Flechten und Moosen. Die Entfernung solcher Beläge ist mit sehr viel Zeit und Mühe verbunden und führt häufig zu wenig zufriedenstellenden Ergebnissen. Deshalb ist es besonders ratsam schon beim Bau der Terrasse mögliche Risikofaktoren, die die Entstehung von Grünbelag begünstigen, zu reduzieren.
Fazit: Gut geplant ist halb gewonnen
Wie Sie sehen, lassen sich typische Schwachpunkte beim Terrassenbau durch entsprechende Technik und richtiges Verlegematerial schnell wieder ausgleichen. Der Fachhandel bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Materialien an, die Ihnen bei der Verlegung Ihrer Terrassenplatten ein Segen sein können. Mit der entsprechenden Auswahl lassen sich Schäden durch Witterung, Längenveränderungen und sogar eindringender Feuchtigkeit deutlich reduzieren und tragen dazu bei, dass Sie viele Jahre Freue an Ihrer Terrasse haben werden.
Falls Sie Fragen rund um das Thema Terrassenplattenverlegung, Verlegesysteme und Materialien haben, stehen wir Ihnen als Fachhändler zur Verfügung. Auch wenn es um Fragen rund um die Beanspruchung, Belagsmaterialien und Anforderungen an das Verlegesystem geht, finden Sie bei uns die richtigen Antworten.
Titelbild: Franke