Doppelwaschtisch aus dunkler Keramik

 

Kennen Sie das? Ihr Badezimmer ist gerade vor einigen Jahren neugestaltet worden und mittlerweile bildet sich an den Fliesen Kalk? Vor allem in der Dusche und rund um das Waschbecken kann der besonders hartnäckig sein. Wir erklären, was Sie dagegen tun können und welche Mittel umweltschonend sind.

Wer in Regionen mit besonders hartem Wasser wohnt, kennt das leidige Problem: Trotz regelmäßiger Reinigung finden sich nach einiger Zeit Kalkablagerungen auf den Fliesen, an Wasserhähnen oder Duschköpfen. Erkennbar ist der Kalk an einem weißen Schleier, der sich über die Fliesen legt und in Zwischenräume kriecht. Vor allem auf dunkleren Fliesen stört dies die Optik im Bad erheblich. Die Krux am Kalk: Einmal getrocknet, lässt sich der Kalk nicht mehr mit üblichen Reinigungsmitteln und Wasser entfernen. Weil sich das Wasser in Dusche, Waschbecken oder Bad immer an den gleichen Stellen sammelt, nehmen die Kalkablagerungen im Laufe der Zeit zu.

Wie entsteht Kalk?

Kalk besteht aus Calciumcarbonat und ist im Erdreich über viele Millionen Jahre durch tierische Ablagerungen entstanden. Je nachdem, in welcher Region Sie leben, schwankt der Kalkanteil im Boden. Wasser, das im Erdreich durch Kalkvorkommen fließt, enthält dann Spurenelemente. Unser Wasser wird in unseren Breitengraden in Härtegrade eingeteilt: Man unterscheidet zwischen hartem, mittelhartem und weichem Wasser. Haushalte mit hartem Wasser haben besonders mit Kalkablagerungen zu kämpfen. Tritt nun Wasser auf Fliesen, Waschbecken oder die Duschkabine, trocknet zwar das Wasser ab. Zurückbleiben allerdings feinste Partikel an Kalk, die sich im Laufe der Zeit zu einem weißen oder grauen Belag ausbilden. Die Gesundheit gefährden tut Kalk allerdings nicht.

Tipp: Wer den Härtegrad seines Wassers erfragen möchte, ruft beim zuständigen Wasserwerk der Gemeinde an.

Kalk auf Fliesen entfernen: So geht es!

Der Handel bietet eine Vielzahl an Reinigungsmitteln, um Kalk zu beseitigen. Diese sind allerdings voller Chemie und nicht immer nötig. Denn Kalk lässt sich auch mit Haushaltsmitteln entfernen. Zum Beispiel mit Zitronensäure: Die Säure ist dafür verantwortlich, dass sich die Kalkkrusten bei leichten und mittleren Verschmutzungen wieder auflösen. Dazu bilden Sie eine Lösung aus Zitronensäure und warmem Wasser und geben diese auf die verschmutzten Fliesen. Einige Zeit einwirken lassen, mit klarem Wasser gut abspülen und einem Tuch trockenreiben. Wer starke Kalkablagerung auf den Fliesen hat, sollte die Anwendung regelmäßig wiederholen.

Wer mit sehr starken Kalkablagerungen zu tun hat, kann sich auch mit Essig oder Essigessenz behelfen. Aber Achtung: Testen Sie, ob das Material säurefest ist. Essig greift Oberflächen wie Marmor, Kunststoff oder Natursteine an. Diese sollten Sie in keinem Fall mit Essig behandeln. Auf Feinsteinzeugfliesen testen Sie am besten in einer kleinen Ecke, wie diese auf Essig oder Essigessenz wirken. Ist alles unauffällig, können Sie die Fliesen großflächiger behandeln.

Auch Kunststoffdichtungen mögen keine säurehaltigen Flüssigkeiten. Diese Bereiche sollten Sie nach Möglichkeit aussparen. Ein Hinweis zu den Fugen: Bevor Sie mit der Reinigung der Fliesen beginnen, benetzen Sie Fliesen und vor allem Fugen mit ausreichend Wasser. Haben sich die Fugen mit Wasser vollgesogen, hat das Reinigungsmittel kaum eine Chance, in die Fugen vorzudringen und sie zu schädigen.

Duschköpfe entkalken

Um einen Duschkopf zu entkalken, gibt es eine besonders elegante Methode: Dazu wird der Duschkopf zunächst abgeschraubt, um ihn danach in eine Schüssel mit Wasser und einer Lösung aus 10 Prozent Zitronensäure zu geben. Hier lassen Sie ihn 1,5 bis 2 Stunden einwirken. Danach herausnehmen, mit klarem Wasser gut abspülen, mit einem Lappen sauber wischen und in der Duschkabine montieren. Die Säure sollte den Kalk zuverlässig aufgelöst haben.

Wer seinen Duschkopf nicht abmontieren kann oder seinen Wasserhahn auf gleiche Art von Kalk befreien möchte, bedient sich eines Luftballons, der ein wenig mit Zitronensäure oder der Essigessenz-Wasser-Lösung gefüllt wird. Den Luftballon an der Armatur oder am Duschkopf mit einem Haushaltsgummi befestigen und ein bis zwei Stunden einwirken lassen.

Kalk an den Glaswänden der Duschkabine lässt sich übrigens ebenfalls mit einem weichen Tuch und etwas Essig oder einer Zitronensäure-Lösung behandeln. Ein letzter Hinweis zur Reinigung: Tragen Sie beim Reinigen mit Säuren immer gute Gummihandschuhe, damit die Lösung gar nicht erst mit Haut in Kontakt kommt. Säure sollte ebenfalls niemals in die Augen gelangen.

Kalk auf Fliesen und Armaturen vermeiden

Wer in einer Region mit stark kalkhaltigem Wasser lebt, sollte besser vorbeugen als sich später über Kalkablagerungen zu ärgern. Zum Beispiel in der Dusche: Nachdem Sie geduscht haben, sollten Sie restliches Wasser auf Fliesen, an der Duschkabine oder auf dem Boden mit einem Wischgummi beseitigen. Für Armaturen eigenen sich weiche Mikrofasertücher oder ein Leder, um das Wasser streifenfrei aufzunehmen.

Platzieren Sie am besten in der Duschkabine einen kleinen Abzieher, wie wir ihn vom Fenster putzen kennen. Auf diese Weise haben wir unser Werkzeug sofort griffbereit, wenn wir mit dem Duschen fertig sind. Im Handel finden sich mittlerweile zahlreiche Modelle, die tolle Designs mitbringen. Im Waschtischunterschrank könnten Sie einen Lappen oder ein Leder unterbringen, um Armaturen zu trocknen.

Sie haben Lust auf weitere Haushaltstipps? In unserem Artikel „Die 10 besten Tipps zum Fliesen reinigen“ finden Sie noch mehr Tipps, um Kalk, Schmutz oder verfärbten Fugen zu Leibe zu rücken!