Feng Shui Einrichtung

Kennen Sie das Gefühl, einen Raum zu betreten und sich sofort wohl oder unwohl zu fühlen? Die Raumgestaltung wirkt sich unmittelbar auf unser Wohlbefinden aus. Und das führt, je nachdem, ob sie gut oder schlecht ist, zu mieser Laune oder strahlendem Glücksgefühl. Die chinesische Harmonielehre Feng-Shui beschäftigt sich genau mit diesem Thema. Und das macht es so lohnenswert, einmal genauer hinzusehen – praktische Anleitungen inklusive.

Feng-Shui: Die Lehre von Wind und Wasser

Feng-Shui ist nicht nur ein aktueller Einrichtungstrend, sondern beschäftigt sich mit der harmonischen Gestaltung von Innenräumen und Gärten, die Körper und Geist guttun. Die Philosophie dahinter: Je harmonischer die Raumgestaltung aufgebaut ist, umso besser kann das Qi, also die in der Lehre verankerte positive Energie fließen. Das tut uns gut und füllt unsere Energietanks zu jeder Zeit. Die Begriffe Feng-Shui selbst stehen dabei für Wind und Wasser. Weil der Mensch Teil der Natur ist, legt Feng-Shui Wert darauf, eine fließende Verbindung zur Natur zu schaffen. Wie aber komme ich zu einer ausgewogenen Feng-Shui-Gestaltung?

Feng-Shui und die fünf Elemente

Eines der zentralen Elemente im Feng-Shui sind die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Holz und Metall. Sie besitzen nach Lehre des Feng-Shui eine Wechselwirkung und sind je nach Tages- oder Jahreszeit unterschiedlich dominant. Dazu richten sie sich nach den Himmelsrichtungen und der Form, in der sie in einem Gegenstand auftauchen. Feng-Shui-Berater versuchen in einem Haus oder gar in einem Raum zu ermitteln, ob sich diese fünf Elemente in einer gewissen Balance zueinander befinden und so unser eigenes Wohlbefinden unterstützen. Denn das sollte das Ziel sein.

Klingt kompliziert? Ja und nein. Jeder Mensch hat automatisch und ohne es zu wissen, eine Vorliebe für eines der Elemente und der dazugehörigen Farben und Formen. Das entsprechende Element findet sich im Rahmen der Wohnungsgestaltung häufig wieder. Ein Beispiel: Der Typ „Erde“ hat ein Faible für Erd- und Ockertöne, liebt karierte, flache oder rechteckige Formen und umgibt sich gerne mit Ton und anderen keramischen Materialien. Allerdings sind Personen mit dem Typ „Erde“ auch diejenigen, die zum Grübeln und Sorgenmachen neigen. Sie brauchen für ein besseres Wohlgefühl zum Beispiel eine kräftige Farbe oder ein anderes Einrichtungsmaterial wie Glas oder Metall, das insgesamt ausgleichend wirkt. Wer Lust hat, seinem Typ auf die Spur zu kommen, findet hier eine passende Tabelle (https://www.everyday-feng-shui.de/wissen/fuenf-elemente/).

Mit Feng-Shui ausmisten – so geht es!

Bevor man nun überhaupt an eine neue Raumgestaltung, sagen wir einmal im Wohnzimmer denkt, müssen wir unsere Siebensachen gründlich ausmisten. Denn diese Maßnahme ist untrennbar mit der chinesischen Philosophie verbunden. Warum ist das so? Nach der Feng-Shui-Lehre beinhaltet jeder Gegenstand Energie, der entweder positiv oder negativ auf uns einwirkt. Ein Beispiel dafür ist die riesige Dokumentenablage im Arbeitszimmer. Hierbei handelt es sich nicht nur einfach um einen Stapel Papier. Darin tummeln sich unerledigte Aufgaben, die sich schon beim Anblick negativ auf uns auswirken. Vielleicht hängt in der Küche auch ein Bild, das man schon immer hässlich fand, aber sich nie die Gelegenheit ergab, es auszutauschen.

Damit sich also positive Energie im Raum frei entfalten kann, muss erst einmal all das hinaus, was uns stört. Also entrümpeln wir. Nur wie ist die Frage. Denn den unzähligen Schubladen, vollen Kleiderschränken und zugestellten Zimmerecken wird man nicht so leicht Herr.

  • Legen Sie sich eine To-Do-Liste an und notieren Sie, was alles entrümpelt werden muss. Dabei ist es einfacher, sich immer kleine Projekte vorzunehmen, zum Beispiel eine kleine Schublade. Das ist erstens übersichtlicher als ein großer Schrank. Und zweitens ist Entrümpeln immer auch ein Prozess, der einen mental fordert.
  • Planen Sie konsequent ein paar Mal pro Woche ein kleines Projekt zum Entrümpeln ein.
  • Entleeren Sie zunächst Ihr Projekt, zum Beispiel die Schublade, komplett, säubern Sie sie und entscheiden bei jedem Gegenstand, der wieder in die Schublade soll, ob Sie ihn wirklich behalten wollen. Behalten sollte man Gegenstände, die entweder ständig im Gebrauch sind oder an denen das Herz hängt. Dinge, die man nicht liebt, die kaputt sind, oder man länger als ein Jahr nicht genutzt hat, werden entsorgt.
  • Legen Sie sich mehrere Mülltüten oder Kisten zurecht, in die sich die nutzlosen Gegenstände einsortieren lassen. Manches kann vielleicht tatsächlich in den Müll, anderes kann verschenkt werden. Und noch anderes möchten Sie vielleicht zur Reparatur bringen.
  • Setzen Sie sich für Gegenstände, die Sie verschenken wollen, eine Frist. Ansonsten weg damit.
  • Haken Sie auf der Checkliste alle Punkte ab, die Sie erreicht haben. Sie werden bemerken, wie das Entrümpeln Sie nach und nach entlastet. Es ist in der Feng-Shui-Lehre erwiesen, dass sich durch die Ordnung, die man um sich herum herstellt, auch eine gewisse innere Ruhe einstellt, die sich positiv auswirkt. Und auch das Denken und konzentrierte Arbeiten fällt durchaus leichter.

Einmal durchputzen, bitte!

Ist alles aus Zimmerecken, Schrankoberflächen und Böden weggeräumt, was man nicht mehr benötigt, ist Putzen angesagt. Denn Feng-Shui hat nicht nur mit Ordnung, sondern auch Hygiene zu tun. Auch an Schmutz setzt sich negative Energie fest, die wir durch das Wischen ganz leicht beseitigen können. Am besten öffnen Sie währenddessen alle Fenster weit, damit die negative Energie aus den Wohnräumen verschwinden kann und frische Luft ins Haus kommt. Für das I-Tüpfelchen platzieren Sie einen frischen Blumenstrauß in dem aufgeräumten und geputzten Zimmer und bewundern das Werk. Sie können stolz sein!

Einrichten mit Feng-Shui: Die besten Tipps auf einen Blick

Man muss kein Feng-Shui-Profi sein, um auch so einige Griffe im Wohnraum vorzunehmen, die einem guttun. Wir haben die besten Ideen zusammengefasst.

Zonen im Wohnraum einteilen

Heutige Wohnräume sind meistens eine Kombination aus Sofaecke, Essbereich und offener Küche. Das kann leicht unübersichtlich wirken. Im Feng-Shui werden große Räume grundsätzlich in verschiedene Bereiche eingeteilt. Das lässt sich zum Beispiel mit Raumteilern, farbig abgesetzten Wänden oder unterschiedlichen Möbelarten umsetzen.

Jeder Raum hat einen Mittelpunkt

Räume sollten nach der Feng-Shui-Lehre so aufgebaut sein, dass sie einen sichtbaren Mittelpunkt haben. Das könnten Stuckarbeiten an der Decke sein, eine in der Mitte des Raumes aufgehängte Hängelampe oder ein Couchtisch mit darunter liegendem Teppich. Auf diese Weise erhält jeder Raum eine definierte Struktur.

Beleuchtungskonzepte

Wie wichtig Licht für die Gestaltung unserer Räume ist, weiß nicht nur die Feng-Shui-Lehre, sondern setzen Architekten in Häusern und Wohnanlagen immer bewusster um. Deswegen sollten die Räume in einem Haus auch mit so viel Licht wie möglich geflutet sein und Tageslicht nie ausgeschlossen werden. Wer meint, während der Herbst- und Winterzeit zu wenig Licht zu bekommen, sollte sich eine kleine Tageslichtlampe anschaffen und regelmäßig davorsetzen.

Bei der künstlichen Beleuchtung verzichtet man im Feng-Shui auf die übliche Deckenbeleuchtung mit kaltweißem Licht und bedient sich eher Steh- oder Leselampen mit warmweißem Licht für indirekte Lichtquellen. Auch LED-Streifen hinter Regalen oder abgehängten Decken sorgen für anregende visuelle Punkte im Raum.


Das Sofa im Wohnraum

Das Sofa hat eine besondere wichtige Bedeutung im Wohnzimmer und wird von allen Bewohnern sehr regelmäßig genutzt. Optimal steht ein Sofa, wenn es mit dem Rücken an einer festen Wand steht und freie Sicht sowohl auf die Zimmertür als auch eine Fensterfront hat. Eine solche Position schafft Geborgenheit, man fühlt sich sicher und entspannt automatisch. Aktivierender ist dagegen ein Sessel, der mit dem Rücken in den offenen Raum hineingestellt wird. Hier wird man weniger entspannen als vielmehr einer kreativen Phase nachgehen.

Das Bett im Schlafzimmer

Auch das Bett sollte im Schlafraum an einer festen Wand stehen und sich möglichst nicht zwischen Fenster und Tür befinden. Der Grund: Die Position versperrt den Fluss der Energie zwischen Fenster und Tür.

Spiegel in Wohn- und Schlafraum: Der Unterschied

Spiegel können eine positive oder negative Wirkung haben, je nachdem, wo sie hängen. Geht es nach der Feng-Shui-Lehre, gehört in den Schlafraum kein Spiegel oder er sollte während der Nacht zumindest zugehangen werden. Denn er könnte Energie im Raum verschlucken. Auch gegenüber der Eingangstür platziert man keinen Spiegel. Denn der führt dazu, dass die Energie, die beim Öffnen der Tür in die Wohnung gelangt, wieder herausmöchte. Gäste könnten sich so nicht willkommen fühlen.

Anders verhält es sich mit Spiegeln im Wohnraum, der als kommunikativer Treffpunkt gilt. Hier schaffen Spiegel Tiefe im Raum und reflektieren die positive Energie, die hier entsteht, zurück in den Raum. Aber Achtung: Auch hier den Spiegel nicht gegenüber von Zimmertüren aufhängen.

Pflanzen

Weil sie eine direkte Verbindung zur Natur herstellen, sind sie willkommene Gäste im Wohnraum. Allerdings sollten sie gepflegt und hygienisch aussehen. Sonst verwandeln sie sich in negative Energie.

Accessoires

In der Feng-Shui-Philosophie geht man zugegeben eher zurückhaltend mit Accessoires und Dekoration um. Verzichten brauchen Sie darauf allerdings nicht. Allerdings sollten die Accessoires einen Naturbezug haben und zur Jahreszeit passen: Das können Steine, Hölzer oder sogar kleine Zimmerbrunnen sein.

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