Wer kennt das nicht: Plötzlich ist in der gefliesten Wand ein Schaden und eine oder mehrere Fliesen sind kaputt. Oder ist vielleicht ein schwerer Gegenstand auf den gefliesten Boden gefallen und einzelne Fliese haben einen Riss? Defekte Fliesen lassen sich durchaus auch als Heimwerker austauschen. Wir erklären Ihnen, wie es geht!
Warum Sie kaputte Fliesen reparieren oder ersetzen sollten
Kaputte Fliesen schmälern die Optik und Ästhetik der gefliesten Wand- und Bodenfläche. Daneben gibt es wesentlich wichtigere Gründe, eine kaputte Fliese sofort zu reparieren:
- Verletzungsgefahr: Scharfe Kanten oder lose Fliesen können zu Schnittverletzungen führen, vor allem in Bereichen mit viel Verkehr wie Badezimmern oder Küchen.
- Feuchtigkeitsschäden: Kaputte Fliesen können Feuchtigkeit eindringen lassen, was zu Schimmelbildung und strukturellen Schäden führen kann. Dies kann die Lebensdauer Ihres Bodens oder Ihrer Wände erheblich verkürzen.
- Hygieneprobleme: Risse oder Lücken in den Fliesen können Schmutz und Bakterien ansammeln, die schwer zu reinigen sind. Dies stellt ein Gesundheitsrisiko dar, insbesondere in Bereichen, die regelmäßig gereinigt werden sollten.
- Wertminderung: Kaputte Fliesen können den Wert Ihres Wohneigentums mindern. Potenzielle Käufer oder Mieter könnten abgeschreckt werden, wenn sie sehen, dass Reparaturen erforderlich sind.
Bohrlöcher schließen
In den Fliesen befinden sich alte Bohrlöcher? Bevor Sie mit der Fliesenreparatur beginnen, entfernen Sie zunächst alte Dübel und Schrauben. Säubern Sie das Bohrloch gründlich, bis es komplett staubfrei ist.
Ist der Arbeitsgang erledigt, lässt sich das Loch mit Spachtelmasse verschließen. Pressen Sie die Spachtelmasse in das Loch hinein und ziehen Sie überschüssige Masse glatt ab. Das funktioniert am besten mit einem nassen Spachtel. Im Fachhandel sind in der Regel fertige Reparaturpakete inklusive Spachtelmasse in Weiß oder anderen Farbtönen erhältlich. Nach 30 Minuten ist die Spachtelmasse schon getrocknet. Alternativ bietet der Handel auch ein Reparaturwachs zum Einschmelzen an.
Ist die kaputte Fliese farbig, streichen Sie das gespachtelte Loch noch in einer ähnlichen Fliesenlackfarbe nach, sodass ein einheitliches Gesamtbild entsteht.
Lackstifte für kleine Risse
Feine Risse in der Fliese lassen sich mit Lackstiften in vielen Farbausführungen behandeln. Achten Sie darauf, dass der Untergrund sauber und trocken ist. Am besten kleben Sie die defekte Stelle mit etwas Malerkrepp ab, um den unbeschädigten Teil der Fliese nicht zu übermalen. Den Lack tragen Sie in mehrfachen Schichten auf die defekte Stelle auf. Achtung: Lassen Sie einen Anstrich immer zuerst trocknen, bevor Sie die nächste Lackschicht auftragen.
Fliese reparieren, austauschen und verlegen
Ist der Schaden an der Fliese zu groß, kommen Sie nicht um den Tausch der Fliese herum. Mit dem entsprechenden Werkzeug gelingt das auch Heimwerkern.
Fugenmasse heraustrennen
Lösen Sie die einzelne Fliese zunächst von der umgebenden Fugenmasse mit einer kleinen Fräse, damit sich der Druck beim Herausschlagen nicht auf die weiteren Platten überträgt. Das funktioniert zum Beispiel mit einem Fliesenschneider oder einem elektrischen Multiwerkzeug. Die Fugenmasse können Sie mit einem kleinen Spachtel oder einem Schraubendreher mit Schlitz aus der Rille entfernen.
Fliese entfernen
Schlagen Sie die Fliese an der defekten Stelle vorsichtig mit einem Meißel und Hammer ein. Lösen Sie anschließend die Materialreste vom Untergrund. Achten Sie bei diesem Arbeitsschritt darauf, möglichst vorsichtig vorzugehen, um nicht die benachbarten Fliesen zu beschädigen. Arbeiten Sie sich am besten von innen nach außen vor.
Fliesenkleber entfernen und Untergrund reinigen
Entfernen Sie den alten Fliesenkleber auf dem Untergrund mit einem Spachtel oder Meißel. Der Untergrund sollte möglichst sauber und frei von Unreinheiten wie altem Kleber sein, sodass eine komplett ebene Fläche entsteht. Bleiben Unebenheiten zurück, verwenden Sie einen kleinen Winkelschleifer, um den Boden zu glätten. Die Staubreste saugen Sie zum Schluss einfach ab.
Fliesenkleber auftragen
Mit einem Zahnspachtel tragen Sie auf dem freiliegenden Untergrund den Fliesenkleber auf. Bei Holzböden, die im Untergrund naturgemäß arbeiten, sollten Sie einen Spezialkleber verwenden, der im Fachhandel erhältlich ist.
Fliese einsetzen
Nehmen Sie die neue Fliese und setzen Sie diese vorsichtig auf den Kleber. Achten Sie darauf, dass die Fliese zu den benachbarten Fliesen überall den gleichen Abstand hat, damit später ein einheitliches Bild entsteht. Achtung: Kleber, der an den Seiten herausquillt, sofort beseitigen. Lassen Sie den Fliesenkleber laut Herstellerangaben vollständig trocknen. Prüfen Sie, ob die Fliese einwandfrei im Fliesenbett liegt.
Fugenmasse einarbeiten
Zum Schluss muss die Fliese verfugt werden. Geben Sie die Fugenmasse auf die Fliese und arbeiten Sie das Material mit einem Fugengummi in die entsprechenden Rillen ein. Restliche Fugenmasse abziehen und beseitigen. Sobald die Fugenmasse angezogen ist, können Sie die Restbestände mit einem feuchten Schwamm oder feuchtem Tuch vorsichtig entfernen. Achten Sie darauf, dass der Mörtel den gleichen Farbton wie die restliche Umgebung hat.
Tipps für die Fliesenreparatur
- Heben Sie im Zuge von Renovierung und Sanierung übrig gebliebene Fliesen auf.
- Fragen Sie beim gleichen Fliesenhändler nach passenden Fliesen der Serie, da Restbestände auch über längere Zeit eingelagert werden.
- Ersetzen Sie kaputte Fliesen mit farbigen Fliesen oder Mustern. Tauschen Sie dabei weitere Fliesen aus, um ein attraktives Muster zu erzeugen.
- Anstatt Löcher für Haken und andere montierbare Extras zu bohren, schauen Sie nach Alternativen wie Klebehaken für Handtücher und Bademäntel. So vermeiden Sie Bohrlöcher!
- Teilen Sie als Mieter Schäden an Fliesen umgehend Ihrem Vermieter oder der Hausverwaltung mit.
Als Fachbetrieb für Fliesen unterstützen wir Sie bei allen Projekten und Reparaturarbeiten! Passende Fliesen für Ihre Böden und Wände im Innen- und Außenbereich finden Sie in unserem Online-Shop.