Um neue auf alten Fliesen zu verlegen, stehen heute hochwertige Materialien zur Verfügung, die beide Werkstoffe miteinander verbinden. Wir erklären, wie Sie neue auf alten Fliesen verlegen.
Wer kennt es nicht: Sie wünschen sich neue Fliesen, scheuen aber Dreck- und Zeitaufwand, die alten Fliesen vorher zu entfernen. Wer sich schnell über einen neuen Fliesenbelag freuen möchte, kann Fliesen auf Fliesen verlegen – allerdings ist dabei einiges zu beachten. Denn der neue Boden- oder Wandbelag darf sich nicht im Laufe der Zeit von den alten Fliesen lösen.
Trocken- oder Fertigmischung: Was ist besser?
Viele Fliesenkleber sind in Form von Trockenmischungen erhältlich. Diese müssen zunächst mit Wasser in Kontakt kommen, um eine fertige Mischung zu ergeben. Diese Variante ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie größere Flächen neu fliesen möchten. Dann läuft man nicht Gefahr, dass diese austrocknen. Fertigmischungen sind direkt bereit zum Einsatz, allerdings nur für kleinere Flächen geeignet. In unserem Shop finden Sie eine Auswahl ganz unterschiedlicher Kleber für Ihr Projekt.
Schritt für Schritt Fliesen verlegen
Alten Bodenbelag prüfen
Bevor Sie neue Fliesen verlegen können, müssen Sie den alten Boden prüfen. Kontrollieren Sie, ob die bisherigen Fliesen noch fest mit dem Boden verbunden sind. Beim Klopfen auf den Fliesen, zum Beispiel mit einem Gummihammer, hören Sie auch, ob sich unter dem alten Material Hohlräume befinden. Am besten entfernen Sie diese alten Fliesen vorsichtig, schließen die Löcher mit Spachtelmasse und glätten sie.
Weiter wichtig: Sämtliche Sanitäranlagen sollten bei den Arbeiten verdeckt oder demontiert werden. Auch für Heizkörper gilt das. Unterbrechen Sie Elektro- und Wasserleitungen. Und stört ein Türblatt, sollten Sie dieses aus dem Rahmen heben und entfernen.
Vor den Arbeiten ist eine gründliche Reinigung des Bodens wichtig. Fettablagerungen oder andere festgesetzte Beläge müssen vorab entfernt werden, damit der Kleber später gut hält. Bestenfalls nutzt man für die Reinigung eine Bürste. Ein professioneller Fliesenreiniger ist eine gute Investition.
Grundierung auftragen
Auf die alten Fliesen gehört zunächst eine hochwertige Grundierung, schließlich handelt es sich um glatte und nicht saugfähige Oberflächen. Die Haftgrundierung sorgt dafür, dass der Fliesenkleber später gut haftet und sich entsprechend mit dem Material verbindet. Auftragen lässt sich die Grundierung besonders gut mit einer Schaumstoffrolle.
Tipp: Wähle Haftgrundierung und Fliesenkleber der gleichen Marke. So können Sie sicher sein, dass beide Materialien perfekt zusammenspielen.
Fliesenkleber aufbringen
Nun kann der alte Fliesenbelag schon mit einer neuen Schicht Fliesenkleber bearbeitet werden. Mit einer Glättekelle wird dieser gleichmäßig aufgetragen. Gegebenenfalls müssen kleine Unebenheiten mit dem Kleber ausgeglichen werden. Die Schichtdicke beträgt im Anschluss etwa zwei Millimeter. Um einen sauberen Abschluss zu erhalten, dient breites Klebeband, beispielsweise solches für Streich- und Malerarbeiten.
Fliesen verkleben
Schon jetzt dürfen die neuen Fliesen die alten Fliesen ersetzen.
Den Fliesenkleber trägt man nun bestenfalls mit einer Kelle auf die alten Fliesen auf. Mit einem Zahnspachtel kämmt man diesen im Anschluss noch einmal durch. Wichtig zu wissen ist, dass Fliesenkleber nur etwa für eine halbe Stunde ausreichend feucht ist. Das heißt, dass man immer nur so viel Kleber auftragen sollte, wie man in einer halben Stunde verarbeiten kann. In der Regel sind das zwischen 1 m² und 1,5 m².
Die Fliesen selbst werden nun einfach mit einer leichten Drehbewegung in das Klebebett aufgedrückt. Entsprechende Fliesenkreuze helfen dabei, den richtigen Abstand einzuhalten. Ehe man diese später verfugt, müssen sie natürlich wieder entfernt werden. Wer nun einen Gummihammer besitzt, der kann die Fliesen leicht anklopfen oder mit der Hand festdrücken.
Für die Ränder und Ecken benötigen Sie einen Fliesenschneider und Lochsägen. Diese können meistens im Baumarkt gegen Gebühr geliehen werden. Auf dem Boden sorgt eine Wasserwaage für sauberes Arbeiten.
Fliesen verfugen und Dehnungsfugen schließen
Für das Verfugen ist entscheidend, noch vor dem vollständigen Verhärten des Klebers, die Fugen mit einem Holzkeil sauber zu ziehen. Nun kann der Fugenmörtel die Fugen verdichten, wobei Sie hier ähnlich vorgehen können wie beim Fliesenkleber auftragen. Die Fliesen selbst müssen nach dem Trocknen noch einmal gereinigt werden. Dies passiert am besten mit einem feuchten Schwamm.
Um die Dehnungsfugen zu verschließen, wird eine dauerelastische Dichtmasse verwendet, beispielsweise Silikon. Per Kartusche ist das Auftragen ziemlich einfach, etwas Präzisionsarbeit ist dennoch gefragt, um gerade Abschlüsse zu erzeugen.
Fliesen auf Fliesen verlegen: Auf einen Blick
- Untergrund mit Fliesenreiniger säubern und vorbereiten
- Heizkörper und andere störende Gegenstände abmontieren
- Sanitäranlagen abdecken, Zugänge abklemmen
- Grundierung gleichmäßig auftragen
- Fliesenkleber per Kelle verteilen
- Fliesen auflegen und mit Druck andrücken
- Fliesen sauber verfugen
- Überstehende Beläge abwaschen und reinigen
- Dauerelastischen Dichtungsstoff verwenden
Häufige Fragen
Fliese auf Fliese auf Bodenheizung verlegen: Geht das?
Generell spricht nichts dagegen, die neue auf alte Fliesen aufzutragen, obwohl sich darunter eine Fußbodenheizung befindet. Fliesen und guter Fliesenkleber sind Wärmeleiter. Das heißt, dass auch bei zwei Schichten Fliesen die Wärme nach oben steigt. Wichtig ist allerdings, dass es sich um einen flexiblen Fliesenkleber handelt, der in der Lage ist, die Wärme weiterzugeben.
Wann kann ich die Fliesen wieder begehen?
Das ist abhängig von den herrschenden Temperaturen und dem Saugverhalten des Untergrunds. Bei stark saugenden Untergründen geht es schneller, bei langsam saugenden Untergründen langsamer. In der Regel kann man Fliesenböden nach 24 Stunden wieder begehen. Mit dem Platzieren der Möbel sollte man allerdings einige Tage warten. Nach ein bis drei Tagen sind sie normal nutzbar.
Wie ermittele ich meinen Materialbedarf?
Sobald Sie den Bereich festgelegt haben, den Sie neu fliesen möchten, messen Sie die dazugehörige Bodenfläche aus. Dann klicken Sie sich in unseren Online-Shop und suchen sich eine Fliese mit dazugehörigen Sockelleisten aus, die zu Ihren Ansprüchen passt. 10 Prozent Verschnitt sollten Sie in jedem Fall mit einrechnen. Und falls doch mal eine Fliese kaputtgeht, lohnt ein Ersatzpaket für eine mögliche Reparatur.
Welche Fliesengröße ist für diese Technik geeignet?
Grundsätzlich ist es nicht entscheidend, welche Fliesengröße vorher aufgebracht wurde und welche nun Größe bei den neuen Fliesen verwendet wird. So können auch auf kleinen Fliesen, größere aufgetragen werden usw. Wichtig ist allerdings, dass die Fliesenfläche eben genug ist. Beim Aufbringen der Fliesen sollte man zwingend auf die Fugenabstände achten. Je größer die Fliese, desto breiter die Fuge.
Fliesenleger Franke: Ihr starker Partner für das nächste Fliesenprojekt
Die Möglichkeiten von Keramik, Mosaik und Naturstein für Wohnräume sind schier unbegrenzt. Damit Sie in den Genuss individuell gestalteter Bäder, Küchen oder Terrassen kommen, hält der Fachbetrieb Franke Raumwert ein Team qualifizierter Fliesenleger bereit. Sie bilden bei regelmäßigen Schulungen ihr Wissen weiter und informieren sich über neue Trends und Techniken. Auf diese Weise sind wir jederzeit mit neuesten Produkten am Markt und neuen Verlege-Techniken vertraut.
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Titelbild: Pixabay