Boho? Ist das wieder ein neuer Trend, der nach ein paar Jahren der Vergangenheit angehört? Ganz und gar nicht! Boho gibt es seit weit mehr als 100 Jahren und nimmt in den letzten Jahren kräftig Fahrt auf. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen zeigen, dass Boho mehr als Hippie Chic und verträumtes Durcheinander bedeutet. Wir klären, woher der Begriff eigentlich kommt und verraten Ihnen unsere 10 Tipps und Tricks für eine Wohnung im entspannten Boho-Stil.
Der heute bekannte Boho-Stil leitet sich vom französischen „Bohème“ ab. Unter dieser Bezeichnung waren Künstler, Freigeister und Müßiggänger im Frankreich (vorrangig Paris) des 19. Jahrhunderts bekannt. Ihre legere und zwanglose Lebensart stand im krassen Gegensatz zur sonst elitären und spießigen Gesellschaft. Im Zentrum eines Bohèmien stand, dass man sich individuell verwirklichen, frei sein und Neues erschaffen wollte. Bekannt wurden sie für ihren Mix aus Farben, Mustern und Stoffen, der sich in der Kunst, Mode und auch in der Inneneinrichtung wiederfand. Feste Regeln gab es nicht – man kombinierte, mischte und erschuf so eine vollkommen neue Art, das Leben künstlerisch abzubilden.
Im zeitgemäßen Boho Stil einrichten: Darauf kommt es an
Ganz so wie im 19. Jahrhundert wird der Boho-Stil heutzutage nicht zelebriert. Auch wenn Boho nach wie vor mit Stilbrüchen arbeitet, folgt das Design gewissen Grundsätzen und Ideen. Im 20. Jahrhundert gesellte sich zum damaligen Boho die Flower-Power-Bewegung hinzu. Der „Hippie Chic“ vereinte sich mit dem generellen Trend von Vintage-Möbeln, Secondhand und Shabby-Look.
Eine Philosophie des Bohos ist es, Designs, Materialien und Muster miteinander zu mischen und aufeinander abzustimmen. Das lockere „anything goes“ ist immer noch präsent, wird aber durch einen gewünschten Look eingefangen.
- Große Möbel sind schlicht und haben ein reduziertes, sachliches Dekor.
- Natürliche Materialien (Holz, Bast, Rattan, Leinen, Hanf etc.) bestimmen die Einrichtung und die Dekoration.
- Nachhaltigkeit: Echte Boho-Möbel stammen von Flohmärkten oder werden Secondhand gekauft und aufbereitet.
- Muster, Formen und Farben kommen im Ethno-Look und sind inspiriert von Stoffen und Malereien aus Lateinamerika, Nordafrika oder Indien.
- Teppiche, Kissen, Polster, Vorhänge und Sitzkissen wie Poufs schaffen eine gemütliche und kuschelige Atmosphäre.
Zehn Tipps für einen lässigen Boho Stil
Natürliche Farben
Wohnungen im Boho-Stil leben von ihren hellen, natürlichen Farben. Verwenden Sie aber nicht zu viel Weiß, da die Einrichtung sonst steril und kühl wirkt. Weiß sollten Sie mit rustikalen Materialien in Erdtönen kombinieren, um der Eleganz einen wohnlichen Kontrast entgegenzusetzen.
Schlichte Möbel und Wände
Große Flächen wie Wände und Möbelfronten sind schlicht und treten zurück. Wenn Sie Farbe einsetzen, dann am besten helle Pastelltöne und natürliche Brauntöne wie Sand oder Beige.
Warme Farbwelten
Natürlich dürfen Sie auch beim Boho tief in die Farbpalette greifen. Kräftige Farben sollten dabei aber aus einem warmen Spektrum stammen. Schick sind z. B. Kobaltblau, Bordeaux und Flaschengrün. Setzen Sie die Farben akzentuiert und bewusst ein.
Fröhlich, aber nicht kunterbunt
Gestalten Sie keine Villa Kunterbunt – auch wenn Boho es erlauben würde. Begnügen Sie sich mit vier kontrastierenden Farben oder wählen Sie zwei Farben und ergänzen Sie diese mit schwarz-weißen, wiederkehrenden Mustern.
Mut zum Unperfekten
Nicht jedes Möbelstück muss glatt poliert sein und in Hochglanz strahlen. Tische, Sessel und Regale dürfen ihre Macken haben. Dahinter stehen oft spannende Geschichten. Auch die Proportionen und Anordnung der Möbel dürfen dynamisch sein. Stellen Sie nicht alle Möbel in Reih und Glied an die Wand, sondern nutzen Sie die Raummitte.
Verspielte Textilien
Bei textilen Accessoires wie Bezügen, Kissen, Decken und Vorhängen sind Quasten und Bommeln ein beliebtes Stilelement. Luftig-leicht wirken sommerliche Vorhänge im Batik-Stil. Läufer und Teppiche werden im Boho gern als Patchwork eingesetzt. Die scheinbar willkürlich zusammengesetzten Flicken ergeben einen positiven und verspielten Look, der dem Raum eine ungezwungene Leichtigkeit verleiht.
Flechtwerk
Akzente und Details setzen Kleinod wie Schatullen, Holzkästchen oder Körbe aus Flechtwerk. Sie bieten zudem praktischen Stauraum für alltägliche Dinge und sind im Boho nicht wegzudenken.
Zimmerpflanzen
Der Boho-Stil drückt heute auch eine besondere Naturverbundenheit aus. Zimmerpflanzen schaffen einen „Urban Jungle“ und noch dazu ein angenehmes Raumklima. Große Zimmerpflanzen, die in Terracottatöpfen oder Körben auf dem Boden stehen, sind ein echter Blickfang. Ebenso typisch: Blumenampeln in Makramee.
Gemütliches Licht
Gemütliches Licht ist unverzichtbar. Es dürfen gern viele Lichtquellen sein, die die Boho-Wohnung erleuchten. Tischlampen, Wandleuchten, Spots, aber auch Kerzenhalter und Kerzengläser schaffen eine entspannte Atmosphäre. Für Lampenschirme eignen sich Holz, Papier und Lampions.
Bambus
Immer beliebter werden Möbel und Accessoires aus Bambus – sehr passend für eine Boho-Wohnung. Achten Sie dabei nur auf eine zertifizierte Herkunft, um den nachhaltigen sowie umwelt- und sozialverträglichen Anbau des asiatischen Holzes zu unterstützen.
Welche Fliesen passen zum Boho?
Auch wenn im Boho-Stil Holz das takt- und stilangebende Material ist, können mit Fliesen verzierte Böden und Wände den ungezwungenen und weltoffenen Look einer Boho-Wohnung abrunden. Wie bei Textilien und anderen Accessoires eignet sich eine Patchwork-Technik am besten. Sie drückt den verspielten und unperfekten Charakter des Bohos aus – alles, nur nicht steif und seriös soll es sein.
Entdecken Sie unsere Fliesen im Vintage-Look und Mosaikfliesen! Die vielfältigen Designs, Farben und Formate bieten unzählige Möglichkeiten, spektakuläre Fliesenspiegel und Böden in Bad und Küche zu kreieren.
Besonders passend für Boho ist dabei die PrimeCollection „Patchwork“ Serie oder die PrimeCollection „Sorrentina“ Serie mit ihren farbenfrohen Mustern.
