Viele Menschen sehen ihren Balkon als einen besonderen Ort der Ruhe an. Hier entstehen oft kleine Oasen, die dafür sorgen, dass sich die Besitzer auf spezielle Weise entspannen können. Egal, ob mit einem Hochbeet im Miniformat ausgestattet, eher minimalistisch aufbereitet oder klassisch: Ein Balkon macht Spaß, sollte jedoch entsprechend gepflegt werden.

Dies gilt vor allem deswegen, weil der Balkon mehr oder weniger ohne Schutz der Witterung ausgesetzt ist. Frost, hohe Temperaturen und Abgase im städtischen Raum können die verschiedenen Konstruktionen angreifen. Nicht immer handelt es sich hierbei nur um ein optisches Problem. Manchmal ist der Balkon unsicher geworden oder die Isolation der Wohnung wird negativ beeinflusst. Die passende Lösung: Das Abdichten des Balkons. Ein Blick auf die entsprechenden Möglichkeiten zeigt, dass es hier unterschiedliche Techniken gibt und das standardisierte Abdichten nicht existiert.

Weshalb sollte ein Balkon abgedichtet werden?

Im Laufe der Zeit werden Balkonkonstruktionen mehr oder weniger stark angegriffen. Gerade dann, wenn ein Balkon seit Jahrzehnten besteht, zeigen sich Abnutzungserscheinungen. Diese sorgen dafür, dass beispielsweise die Wärme innerhalb einer Wohnung nicht mehr optimal gehalten werden kann.

Aber eine Abdichtung kann auch aus folgenden Gründen sinnvoll sein:

  • optisch
  • sicherheitstechnisch
  • wettertechnisch (vor allem Regen kann die Oberflächen im Balkonbereich nachhaltig schädigen)

Wann der Balkon genau abgedichtet werden sollte, ist unter anderem von der Art der Nutzung und der jeweiligen Lage abhängig. Gerade Konstruktionen, die in hohem Maße Witterung ausgesetzt sind, sollten regelmäßig auf die Notwendigkeit etwaiger Abdichtungsarbeiten kontrolliert werden. Wer hier den richtigen Zeitpunkt verpasst, riskiert mitunter teure Folgeschäden. Denn, hat es das Regenwasser einmal geschafft, auch in kleineren Mengen, über Risse ins Gemäuer zu gelangen, kann es hier sein Volumen bei Frost vergrößern. Nach und nach tritt die Feuchtigkeit ins Gemäuer ein.

Auch kleine Wasserflecken können daher erstes Anzeichen dafür, dass es an der Zeit ist, sich mit einer Abdichtung des Balkons auseinanderzusetzen. Wer hier nicht reagiert, riskiert, dass ganze Fliesenteile abplatzen.

 

Cima di Castello - PrimeCollection Serie
PrimeCollection Serie „Cima di Castello“. Foto: Kundenbild

Die Vorbereitung

Grundsätzlich gilt, dass es sich bei der Abdichtung eines Balkons um kein Hexenwerk handelt. Wer jedoch professionell arbeiten möchte, sollte schon im Rahmen der Vorbereitung Wert auf genaues Arbeiten legen – und zwar unabhängig davon, für welche Art von Balkonabdichtung man sich entscheidet.

So gehört es vor allem zur Vorbereitung:

  • den vorherigen Bodenbelag sauber zu entfernen
  • den entsprechenden Bereich zu reinigen und trocknen zu lassen
  • den Boden auf mögliche Schäden wie Algen und Risse zu überprüfen.

Danach ist es wichtig, sicherzustellen, dass alle Bereiche des Balkons gut erreicht werden können. So müssen unter anderem das Geländer und etwaige Anbauteile entfernt werden. Auch Regenrinnen stören nur, wenn es darum geht, einen Balkon abzudichten. Selbstverständlich gilt auch hier der Faktor Sicherheit. Experimente sind hier fehl am Platz! In den meisten Fällen ist es sinnvoll, ein Baugerüst aufzustellen.

Varianten der Abdichtung

Variante Nr. 1: Abdichten mit Flüssigkunststoff

Für die Verwendung von Flüssigkunststoff gilt, dass dieser in der Regel zuerst angemischt werden muss. Welche Faktoren hierbei genau beachtet werden sollten, ergibt sich aus der Produktbeschreibung des Herstellers. Nach dem Anrühren kann die Masse auch schon auf den entsprechenden Bereich aufgetragen werden. Meist muss das Procedere wiederholt werden, da eine einzige Schicht an Kunststoff nicht ausreicht. Dementsprechend braucht das Abdichten mit dieser Variante  Geduld.

Variante Nr. 2: Abdichten mit Bitumen

Wer möchte, kann sich alternativ auch für den Einsatz von Bitumen entscheiden. Hier wird – nicht wie bei der Variante mit Flüssigkunststoff mit einem Pinsel gestrichen, sondern – geklebt bzw. verschweißt. Die Schweiß-Variante wird von vielen Heimwerkern allerdings als komplizierter empfunden.

Variante Nr. 3: Abdichten mit Folie

Mittlerweile besteht auch die Möglichkeit, einen Balkon mit Hilfe einer besonderen Folie abzudichten. Hier ist meist ein wenig Fingerspitzengefühl nötig. Zudem kann es sein, dass der Balkonboden separat auf die entsprechenden Arbeitsschritte vorbereitet werden muss. Die Abdichtung selbst findet dann auf der Basis von Silikonmasse statt.

Nach dem Balkon abdichten: Der neue Bodenbelag

Der Balkon wurde auf der Basis einer der erwähnten Varianten abgedichtet? Wunderbar! Dann ist es nun an der Zeit, sich für einen neuen Bodenbelag zu entscheiden. Da der alte Belag ohnehin entfernt werden musste, stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen, Ihren Balkon neu zu gestalten. Besonders beliebt:

Holz

Das natürliche Material hilft dabei, für ein ganz besonderes Flair zu sorgen. Wer hier über einen möglichst langen Zeitraum Freude an seinem Boden haben möchte, sollte jedoch unbedingt darauf achten, sich für ein weitestgehend robustes Holz zu entscheiden und sich im Hinblick auf die Pflege zu informieren

Fliesen

Fliesen wirken fast immer elegant. Wenn sie jedoch im Außenbereich gelegt werden, ist es wichtig, sich für eine Outdoor-Variante zu entscheiden, die sich resistent gegenüber Temperaturen zeigt. Klassische Fliesen, die beispielsweise ausschließlich für den Innenbereich konzipiert wurden, haben in diesem Zusammenhang oft Probleme mit dem Wechsel zwischen warm und kalt. Outdoor Fliesen sind hier weitaus robuster. Zahlreiche Hersteller haben ihre Kollektionen um auf Outdoor-Fliesen im Feinsteinzeugbereich erweitert.

Naturstein

Auch Natursteine sehen unglaublich gut aus. Doch Vorsicht! Das Gewicht, dass diese Steine mit sich bringen, sollte nicht unterschätzt werden. Hier gilt es, vorher zu prüfen, welche Last der Balkon tragen kann. Wie mit Hinblick auf das oben erwähnte Holz gilt es auch hier, die Steine zu imprägnieren, um ihr gepflegtes Erscheinungsbild über einen möglichst langen Zeitraum bewahren zu können. Oder man entscheidet sich für robuste, keramische Fliesen im Naturstein-Design.

Beton

Wer bei Beton an eine graue, trostlose Masse denkt, wird schnell eines Besseren belehrt. Betonböden für Balkone sind in unzähligen Varianten erhältlich. Auch diese Bodenart sollte regelmäßig imprägniert werden, da sich ansonsten schnell Moos bilden kann.

Titelbild: Del Conca Serie Upgrade