Kunden, die ihr Bad barrierefrei umbauen möchten, rechnen zuweilen mit hohen Umbaukosten. Wir zeigen Ihnen, welche Förderungen Sie beantragen können, welche Zuschüsse Ihnen zustehen und was Sie beachten sollten.
Sie möchten Ihren Angehörigen dabei helfen, ein Bad barrierefrei umzubauen oder wünschen sich selbst ein barrierefreies Badezimmer? Einen Zuschuss dazu gibt es unter anderem von der Pflegeversicherung. Sofern ein Pflegegrad vorliegt, sieht der Leistungskatalog der Pflegekassen für das Jahr 2024 einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro vor, wenn Sie ein Bad barrierefrei umbauen. Wie bei allen Pflegeleistungen, stellen Sie diesen Antrag als gesetzlich Versicherter bei Ihrer Pflegekasse, die an Ihre Krankenkasse angegliedert ist. Förderungen der KfW-Bank können zusätzlich beantragt werden, da diese immer mit einer geplanten Investition einhergehen. Unter welchen Voraussetzungen dies genau stattfinden kann, erfahren Sie weiter unten im Artikel.
Gut zu wissen: Den Zuschuss der Pflegekasse müssen Sie nicht zurückzahlen. Leben zwei Personen mit Pflegegrad in einem Haushalt, kann der Zuschuss zweimal beantragt werden, auch wenn es sich um die gleiche Umbaumaßnahme, wie zum Beispiel eine bodenebene Dusche handelt.
Bad barrierefrei umbauen: Förderung für jedermann?
Die Vorteile eines barrierefreien Badezimmers liegen auf der Hand, doch mit der Renovierung gehen oft ungeplante Kosten einher. Gut zu wissen ist es deshalb, dass die KfW-Förderung für ein barrierefreies Bad altersunabhängig ist. Egal ob Sie mit Blick in die Zukunft vorhandene Barrieren reduzieren möchten oder im Alter von einem Badezimmer ohne Stolperfallen profitieren wollen: Der Investitionszuschuss von bis zu 2.500 Euro für Einzelmaßnahmen ist nicht altersbeschränkt.
Sowohl Eigentümer eines Ein- oder Zweifamilienhauses (mit maximal zwei Wohneinheiten) als auch Käufer eines sanierten Hauses oder einer sanierten Wohnung werden bezuschusst. Eigentümergemeinschaften aus Privatpersonen können den Zuschuss ebenfalls beantragen. Und wenn Sie als Mieter Ihr Bad umbauen möchten, steht Ihnen der Zuschuss ebenfalls zu. Wir empfehlen Ihnen in diesem Fall eine Modernisierungsvereinbarung mit Ihrem Vermieter abzuschließen. Sollten Sie ungeplant vorzeitig aus dem Mietobjekt ausziehen, müssen so modernisierte Objekte wie ein höhenverstellbares Waschbecken oder Handläufe nicht zurückgebaut werden.
Bad barrierefrei umbauen: Zuschuss oder Kredit beantragen?
Die KFW-Bank unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei Förderungen. Sie können dort entweder einen sogenannten Investitionszuschuss zur Barrierereduzierung erhalten oder einen Kredit für das altersgerechte Umbauen beantragen.
Investitionszuschuss: Diese Voraussetzungen sollten Sie erfüllen
Um die KFW Förderung „Bad barrierefrei umbauen“, also den Investitionszuschuss beantragen zu können, sollten folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Sie als Empfänger der Förderung dürfen nicht mehr als insgesamt 300.000 Euro über drei Jahre verteilt von der KFW Bank erhalten. Dies ist in den meisten Fällen nur relevant für Mietobjekte, bei denen die Umbaumaßnahmen in Abstimmung mit dem Vermieter erfolgen.
- Es muss ein offizieller Antrag über das KfW-Portal online gestellt werden.
- Damit Sie mithilfe des KfW Zuschusses Ihr Bad barrierefreie umbauen können, muss der Umbau zwingend von einem Sachverständigen begleitet werden
- Der Umbau selbst darf nicht durch eigene Hand erfolgen, sondern muss fachgerecht durch ein Fachunternehmen des Bauhandwerks umgesetzt werden.
- Der Umbau muss den technischen Mindestanforderungen der KfW entsprechen. Dazu können Sie z. B. Nachweise nutzen, die extra von der KfW zum Ausfüllen für Ihren Fachhandwerker bereitgestellt werden.
KfW-Kredit „Altersgerecht umbauen“ – Das Wichtigste auf einen Blick
Für die Beantragung des KfW-Kredits gelten die gleichen Voraussetzungen wie die für den Investitionszuschuss. Auch die Personengruppen, die gefördert werden, sind die gleichen.
Das Wichtigste zum Kredit in Kürze:
- Den Kredit gibt es bereits ab 2,78 Prozent effektiver Jahreszins.
- Unabhängig vom Alter wird eine Höhe von bis zu 50.000 Euro bereitgestellt.
- Der Kredit gilt für alle, die Barrieren in ihrer Wohnung oder ihrem Haus reduzieren möchten.
- Der Kredit kann auch für den Kauf von bereits umgebautem Wohnraum verwendet werden.
Die Förderungen der KfW gelten explizit nicht für gewerblich genutzte Räume oder Ferienwohnungen. Maßnahmen, die bereits über die Pflegeversicherung oder über eine private Pflege-Pflichtversicherung gefördert wurden, werden ebenfalls nicht gefördert. Jedoch besteht hier eine Ausnahme. Sie als Empfänger können beide Förderungen dann kombinieren, wenn die Pflegeversicherung beispielsweise den Umbau des Bades bezuschusst hat und die Förderungen der KfW für eine andere Umbaumaßnahme zur Reduzierung der Barrieren genutzt werden (zum Beispiel für einen Treppenlift oder Ähnliches). Das gleiche gilt natürlich ebenso andersherum.
Nach der Beantragung des KfW-Kredits „Altersgerecht umbauen“ können dann folgende Maßnahmen umgesetzt werden:
- Raumaufteilung ändern
- bodengleiche Dusche einbauen
- Duschklappsitz anbringen
- Sanitäreinrichtungen modernisieren (z. B. WC, Bidet, Waschtisch und/oder Waschbecken, Badewanne)
- Mobiles Liftsystem für Badewannen
Beachten sollten Sie, dass für ein barrierefreies Bad die Mindestgröße von 1,2 Metern x 1,2 Metern festgelegt ist.
Fazit
Zusammengefasst gibt es zwei Förderungen für das barrierefrei Bad: Den nicht zurückzuzahlende Zuschuss der Pflegekasse sowie die Investitionszuschüsse der KfW. Entweder gibt es diesen als Kredit oder als Zuschuss, die eine Investition Ihrerseits voraussetzen. Welcher Zuschuss für Sie der Beste ist, entscheiden Sie am besten gemeinsam mit Ihrem beauftragten Fachhandwerker und Sachverständigen.
Sie benötigen Hilfe bei der Planung Ihres barrierefreien Bades oder haben Fragen zu Produkten, die Ihnen das Leben erleichtern? Vereinbaren Sie ein unverbindliches Beratungsgespräch oder nutzen Sie unsere online 3D-Planung.
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