Tapete entfernen wie ein Profi! In unserem neuesten Blogbeitrag stellen wir Ihnen vier Methoden vor, wie Sie mit einfachen und professionellen Mitteln alte Tapete restlos entfernen. Mit unseren Tipps und Tricks sind Sie bereit und perfekt vorbereitet, den Wänden neuen Glanz zu verleihen.
Material und Werkzeug zum Tapeten entfernen
- Spachtel
- Nagelwalze
- Tapetenwolf
- Tapetenablöser
- Quast
- Drucksprühflasche
- Dampftapetenablöser
- Eimer
- Leiter
- Malervlies und Abdeckfolie
- Handschuhe
- Schutzbrille
Vorbereitung
Bevor Sie beginnen, die Tapete zu entfernen, stehen einige Vorbereitungsmaßnahmen an, die hauptsächlich dem Schutz dienen. Empfindliche Flächen wie Bodenbeläge sollten Sie großzügig mit Malervlies oder Abdeckfolie auslegen, ähnlich wie es beim Streichen der Wände notwendig ist. Rücken Sie dann alle Möbel in die Mitte des Raums, um genügend Platz zum Arbeiten zu haben. Ist das nicht möglich, bringen Sie die Möbel zunächst in einem anderen Zimmer unter. Möbel, die im Raum bleiben, sollten Sie zusätzlich mit Schutzfolie oder Vlies abdecken.
Sich selbst schützen Sie am besten mit Handschuhen und Schutzbrille. Tragen Sie zudem Arbeitskleidung, die staubig und schmutzig werden kann.
Methode 1: Spachtel
Der einfachste Weg, um Tapete zu entfernen, ist der gute, alte Spachtel. Setzen Sie den Spachtel an einer Ecke oder anderen, sich bereits lösenden Stelle an und beginnen Sie vorsichtig zu kratzen. Stellen Sie den Spachtel möglichst flach an, um keine Kerben in den darunter liegenden Putz zu schlagen. Die Tapete sollte sich leicht lösen lassen. Treffen Sie auf Widerstand, ist dies nicht die richtige Methode.
Hinweis: Das trockene Kratzen mit dem Spachtel birgt große Gefahren. Durch die hohe Krafteinwirkung können Sie den Untergrund erheblich beschädigen. Zudem ist die Vorgehensweise, aufgrund der fehlenden Hilfsmittel, aufwändig und beschwerlich.
Methode 2: Spachtel und Tapetenablöser
Tapetenablöser enthalten Wasser und Tenside. Tenside haben die Eigenschaft, sonst nicht mischbare Substanzen miteinander zu verbinden. Trifft also Tapetenablöser auf alten Kleister, verbinden sich beide Stoffe und Sie können die Tapete ganz einfach ablösen. Bevor Sie loslegen, sollten Sie die alte Tapete, insbesondere wenn wasserundurchlässige Farbschichten vorhanden sind, mit einer Nagelwalze (Igelwalze) oder einem Tapetenwolf perforieren. Durch die Perforation können Wasser und Lösungsmittel einfacher in die unteren Schichten vordringen.
Tragen Sie nun den Tapetenablöser großzügig auf der Tapete mit einem Quast oder einer Drucksprühflasche auf. Lassen Sie ihn 15 Minuten bis 60 Minuten einwirken. Die genaue Vorgehensweise ist auf der Verpackung beschrieben. Mit dem Spachtel lässt sich dann die Tapete spielend leicht abkratzen. Sollten sich dennoch einige Stellen nicht lösen lassen, arbeiten Sie mit etwas Tapetenablöser nach. Tragen Sie auf jeden Fall Handschuhe, da die Tenside die Haut reizen können.
Methode 3: Spachtel und Spülmittel
Ein alter Haushaltstrick – und noch dazu ein günstiger – ist warmes Wasser und Spülmittel. Im Prinzip wirkt Spülmittel ähnlich wie Tapetenablöser, da auch dieser Tenside enthält. Die Konzentration ist jedoch wesentlich geringer. Das bedeutet, dass Sie womöglich deutlich häufiger die Tapete mit der Wasser-Spülmittel-Lösung durchtränken müssen. Gehen Sie ansonsten so vor, wie in Methode #2 beschrieben. Der Vorteil dieser Variante: Spülmittel ist weitaus günstiger, in jedem Haushalt vorhanden und kann auch ohne Handschuhe aufgetragen werden. Nachteilig sind jedoch der Aufwand und die zu investierende Zeit.
Methode 4 zum Tapeten entfernen: Der Dampftapetenablöser
Mit einem Dampftapetenablöser Sie Tapeten entfernen mithilfe heißen Wasserdampfs. Über eine Dampfplatte befeuchten Sie die alte Tapete mit heißem Wasserdampf. Eine vorherige Perforation der Tapete ist in den meisten Fällen nicht notwendig. Sind allerdings mehrere Tapetenbahnen verklebt oder eine wasserundurchlässige Farbschicht vorhanden, können Sie mit der Nagelwalze nachhelfen.
Bei richtiger Anwendung entfernen Sie ganze Tapetenbahnen in wenigen Augenblicken – ganz ohne den Einsatz von Unmengen an Wasser oder chemischen Lösemitteln. Der Nachteil: vermutlich werden Sie keinen Dampftapetenablöser zuhause haben. Fragen Sie im Bekanntenkreis nach oder schauen Sie im nächsten Baumarkt vorbei. Oft gibt es diese Geräte auch zur Miete.
Die Tapete ist ab – und nun?
Nach dem Tapetenentfernen ist vor dem Tapezieren: Sind alle Tapeten- und Kleisterreste entfernt, müssen Sie nochmals den Untergrund der Wand überprüfen, bevor Sie die neue Tapete verkleben. Der Untergrund muss frei von Schmutz, Staub und Kleister sein. Risse und kleine Löcher gleichen Sie am besten mit Spachtelmasse aus. Sorgen Sie dafür, dass der Untergrund frei von Öl, Fett und anderen Substanzen ist.
Ist die verputzte Wand etwa porös oder sandig, müssen Sie sie mit Tiefengrund behandeln. Nur so wird später der Kleister haften. Gleiches gilt für stark saugende Untergründe, wie etwa Gipskartonplatten. Auch sie müssen grundiert werden.
Hinweis: In allen Fällen gilt, dass sie den Untergrund vollständig trocknen lassen müssen. Halten Sie sich bei der Grundierung an die angegebene Trocknungszeiten der Hersteller.
Noch ein paar wichtige Tipps
- Egal, ob es zwingend beim Tapeten entfernen notwendig ist: Perforieren Sie die Tapete immer mit einer Nagelwalze, damit sich alle Tapetenschichten mit Wasser voll saugen können.
- Vermeiden Sie es, die Tapete nur mit einem Spachtel trocken abzukratzen.
- Für die Spülmittel- und Tapetenablöser-Methode ist warmes Wasser ein großer Vorteil. Dadurch weicht die Tapete schneller auf.
- Verwenden Sie einen breiten Spachtel, wenn Sie die Tapete abkratzen. Das spart Zeit, da Sie große Bereiche der Tapete in einem Zug entfernen.
- Überprüfen Sie abschließend die Wände sehr penibel. Selbst kleinste Tapetenrückstände können dafür sorgen, dass die neue Tapetenbahn oder ein andere Wandverkleidung wie Fliesen nicht richtig haften werden.
Fazit
Die Tapete ist endgültig von der Wand entfernt? Dann können Sie sich nun getrost dem Neuaufbau der Wand widmen. Wie Sie Fliesen an die Wand bringen, erfahren Sie unter anderem in unserem Ratgeberbereich „Wissen“.