Wohnraum im Japandi-Stil: Der typische Japandi-Stil spielt mit natürlichen, hellen Braun- und Grautönen. Foto: Pixabay

 

In regelmäßigen Abständen tauchen Trends auf, die uns sagen, wie eine moderne und zeitgemäße Wohnung heutzutage aussieht. Manche sind schneller vergangen, als eine neue Einrichtung überhaupt angeschafft wurde. Andere überdauern Jahre und Jahrzehnte. Dazu zählt zum Beispiel der skandinavische Stil, kurz: Skandi. In den letzten Jahren gesellte sich zum Skandi-Stil eine ähnlich klingende, aber doch in unserem Kulturraum neue Art, die Wohnung einzurichten: Japandi. Was es mit diesem Einrichtungsstil auf sich hat und wie Sie ihn zu Hause umsetzen, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Skandi – die nordische Art zu wohnen

Der Skandi-Stil meint eine minimalistische Einrichtung, bei der die Gemütlichkeit und das Sich-zuhause-fühlen im Vordergrund steht. Die Möbel haben klare Formen und ein zeitloses Design – alles lässt sich miteinander kombinieren. Um ein gemütliches Wohnen zu erleben, wird die Inneneinrichtung mit natürlichen Textilien aus Baumwolle und Leinen abgerundet: Teppich, Kissen, Vorhänge, Decken. Beliebt ist diese Wohnungsgestaltung vor allem, weil es praktisch und funktional sein soll, aber das hygge-Gefühl nicht zu knapp kommt.

Japanische Einflüsse

Zunächst passen japanische Wohnungen so gar nicht zum Skandi-Stil. Aber nur auf den ersten Blick! Beide Stile haben Gemeinsamkeiten, die bei näherer Betrachtung sehr gut miteinander harmonieren. In Japan werden Wohnungen, aufgrund der geringen Größe, puristisch und mit reduzierter Ästhetik eingerichtet. Kein Überfluss, wenig Deko und beschränkt auf das Minimum. Ähnlich wie bei Skandi (aber noch vielmehr) spielt das Wohlbefinden eine übergeordnete Rolle. Besonders stark beeinflusst wird die japanische Wohnkultur vom Zen-Buddhismus.

Was ist Wabi-Sabi?

Wabi Sabi
Einrichtung im typischen Mix aus ZEN und Wabi Sabi. Foto: Pixabay

Wabi-Sabi taucht immer wieder im Zusammenhang mit Japandi und Zen-Buddhismus auf. Dahinter verbirgt sich ein ästhetisches Konzept – das Konzept des Unvollkommenen. Also nicht das offensichtlich Schöne und Perfekte gilt als Norm, sondern die verborgene Schönheit, die oft unter einer unperfekten oder gar alten Oberfläche liegt. Übersetzt in unsere westliche Welt, kann man von „natürlicher Schönheit“ sprechen. Was zeichnet nun also Japandi wirklich aus?      

Japandi – Fusion aus Hygge und Zen

  • Schlichte und elegante Möbel bestimmen die Einrichtung.
  • Großer Wert wird auf die Qualität der Materialien gelegt.
  • Textile Accessoires schaffen ein Gefühl der Wärme und Gemütlichkeit.
  • Solitäre Möbel setzen Statements – auf komplexe Ensembles wird verzichtet.
  • Die Einrichtung soll praktisch und funktional sein – alles erfüllt einen Zweck.

Nach Japandi einrichten – 8 Tipps und Ideen

  1. Stimmen Sie helle und dunkle Farben ab: Der typische Japandi-Stil spielt mit natürlichen Braun- und Grautönen. Akzente sind Weiß oder kontrastreiche Töne wie Anthrazit, Mahagoni oder Teak. Die erdigen Farbtöne ergänzen sie durch kräftige Farben; meist ein kühles Blau oder ein Moosgrün. Wer Rot, Gelb und Orange mag, sollte auf kühle Schattierungen zurückgreifen.
  2. Vorsicht vor zu viel Weiß: Zwar besticht Japandi durch helle, offene und kühle Farbspiele. Machen Sie aber nicht den Fehler, eine fast klinische Einrichtung umzusetzen. Japandi möchte ein warmes Ambiente, in dem Sie sich geborgen und wohlfühlen.
  3. Qualität statt Quantität: Für Möbel, Deko und Textilien werden hochwertige Materialien mit Langlebigkeit ausgewählt. Das ist nachhaltig und entspricht einem rücksichtsvollen Umgang mit Ressourcen.
  4. Setzen Sie Deko-Objekte als Statement ein: eine große Zimmerpflanze, Standspiegel, dekorative Leuchten oder Beistelltische in Kupfer und Glas. Weniger ist mehr.
  5. Möbel wie Couch, Regale und Kommoden sind flach und bodennahe. Ein gutes Beispiel dafür ist das typisch japanische Futon. Sofas sollten eine niedrige Lehne haben, Bücherregale werden als Flachstrecke geplant. Machen Sie es sich auf Lounge-Chairs gemütlich und integrieren Sie Poufs und japanische Sitzkissen als flexible Sitze.
  6. Typisch für Japandi sind zarte, geometrische Muster, die auf Keramiken, Teppichen und anderen Textilien wiederfinden. Als Vorlage dient Shibori, eine traditionelle Färbetechnik, die u. a. für Kimonos verwendet wurde. Verzichten Sie aber auf andere, stark gemusterte Objekte, die Unruhe stiften und die harmonische Wirkung einer Japandi-Einrichtung stören.
  7. Große Lampen und Leuchten schaffen mit kunstvollen Papierlampenschirmen eine wohlig warme Atmosphäre. Sie dämpfen das Licht, sind aber hell genug, um ein Zimmer ausreichend auszuleuchten. Weitere einzelne Spots und Wandleuchten strahlen auch die Zimmerecken aus und setzen optische Reize.
  8. Für Deko eignen sich Objekte mit organischen Formen und aus natürlichen Materialien wie Milchglas, Keramik und Bambus. Achten Sie auf eine zertifizierte und nachhaltige Herkunft, speziell bei Bambus und anderen tropischen Holzarten. Gleiches gilt für die Möbel.

Welcher Boden passt zu Japandi?

Der Bodenbelag greift die Eigenschaften des Japandi auf – natürlich, gleichmäßig, unaufgeregt. Das gilt für alle Wohnbereich, egal ob Wohnzimmer, Küche oder Bad. Das Ziel ist eine harmonische Fläche, auf der Möbel und Accessoires in Erscheinung treten. Der Boden ist die Bühne.

Bevorzugt werden natürliche wirkende Böden mit einem warmen Flair. Besonders gleichmäßige Böden erzielen Sie mit großformatigen Fliesen. Holzoptik– und Betonoptikfliesen bieten ästhetische und harmonische Strukturen, die Sie optimal auf die Einrichtung abstimmen können. Auch Fliesen in sanfter Steinoptik sind gut geeignet.

Flaviker Rocking
Die sanft gestaltete Oberfläche der neuen Flaviker-Fliese Rockin im hellen Farbton Desert passt im Großformat perfekt zum typischen Japandi-Stil. Foto: Werksbild

Großformatfliesen sind für Japandi ideal: Durch die großen Fliesen entstehen fugenarme Böden, die einheitlich wirken. Verwenden Sie eine Fugenfarbe, die der Farbe der Fliesen entspricht. Das verstärkte einen weitläufigen Eindruck. Deutliche Fugenmuster dagegen verkleinern die Zimmerfläche optisch.

Entdecken Sie unsere Fliesenwelten und lassen Sie sich für Ihre Wohnung im Japandi-Stil inspirieren!