Sie sind auf der Suche nach neuen Fliesen für Ihren Wohnraum? Rutschhemmende Fliesen sind ein Plus an Sicherheit für Sie und Ihre Familie. Denn kaum etwas ist ärgerlicher als Fliesen, auf denen Sie beim Gehen hin und her rutschen – und möglicherweise zu Fall kommen.
Wer kennt das nicht vom eigenen Badezimmer oder einem Besuch im Schwimmbad: Nasse Fliesen können zu einer Rutschpartie werden, sofern sie über keine entsprechende rutschhemmende Oberfläche verfügen. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann zu folgenschweren Unfällen führen – vor allem dann, wenn Sie barfuß über einen ungesicherten Boden gehen. Zum Glück sind heute zahlreiche Fliesen so gestaltet, dass sie über solch strukturierte Oberflächen verfügen, die ein Wegrutschen reduzieren oder im besten Fall verhindern.
Rutschhemmende Fliesen: Nur im gewerblichen Bereich Pflicht
Eine gesetzliche Vorschrift für rutschhemmende Fliesen existiert für den privaten Wohnraum bisher noch nicht. Im gewerblichen Bereich – vor allem in Nassbereichen wie Duschen, Umkleideräumen, Produktionsräumen, wo Flüssigkeiten anfallen, oder Schwimmbädern – sind diese dagegen gesetzlich vorgeschrieben. Allerdings machen rutschhemmende Fliesen natürlich auch im privaten Bereich Sinn. Dabei gilt dies sowohl für Außenbereiche wie Kellertreppen oder geflieste Terrassen, oder im Innenraum Eingangsbereiche, Küchen, Waschküchen oder Bäder – eben alle Räume, in denen Flüssigkeiten vorkommen und auf denen man ausrutschen und sich verletzen könnte.
Rutschsichere Fliesen erkennen sie rein optisch an eher rauen oder strukturierten Oberflächen, die unterschiedlich ausgeprägt sein können. Für den privaten Wohnraum ist dabei vor allem zu beachten: Je ausgeprägter die Oberfläche einer Fliese ist, umso schwerer ist sie von Schmutz oder Kalkresten zu befreien. Doch die Behandlung der heutigen Oberflächenversieglungen einer Fliese, reduzieren dies auf ein Minimum.
Rutschhemmende Fliesen im privaten Wohnraum – Sicherheitsklassen im Überblick
Sie haben Fliesen entdeckt, die Sie gerne im Bad oder in der Küche verbauen würden? In Deutschland existieren verschiedene Rutschsicherheitsklassen, die Ihnen einen Hinweis darauf geben, wie ein Produkt einzuordnen ist. Achten Sie beim Kauf auch diese!
Der Rutschsicherheitswert
Die Rutschfestigkeitsklassen werden in die Klassen R 9 bis R 13 eingeteilt. Fliesen der Klassen R 9 sowie R 10 haben nur eine geringe bis durchschnittliche Rutschhemmung. Ab Klasse R 11 und höher sind die Fliesen besonders rutschsicher und lassen sich für Böden in Barfußbereichen einsetzen. Sie bieten generell eine hohe Rutschsicherheit.
Nass belastete Barfußbereiche
Wichtig für Wohnbereiche, in denen häufiger Wasser vorkommt, sind auch die Kennziffern A, B oder C. Falls Sie also eine Fliese für das Badezimmer suchen, schauen Sie auf diese Einteilung. Klasse A benennt solche Bereiche, die hin und wieder nass werden können. Klasse B klassifiziert die Fliesen für öffentliche Duschräume. Klasse C meint solche Bereiche, die dauerhaft nass sind, zum Beispiel Schwimmbadfliesen, auf denen Sie laufen können – die sogenannten Durchschreitebecken.
Verdrängungsraum
Manchmal stoßen Sie auch auf Klassifizierungen für den sogenannten Verdrängungsraum mit der Kennzahl V. Diese Einteilung ist allerdings nur für den gewerblichen Bereich relevant und gilt für Böden, auf denen sich zähere Stoffe befinden, die beim Gehen verdrängt werden. Für den privaten Wohnbereich hat diese Kennzahl keinerlei Bedeutung.
Wie lässt sich Trittsicherheit im Test festlegen?
Um Fliesen für eine bestimmte Rutschsicherheitsklasse zu klassifizieren, findet ein spezielles Prüfverfahren statt. In der Regel liegen die Fliesen auf einem Gestell, über das ein Prüfer hin und her geht. Dabei wird das Gestell zu einer Seite immer weiter geneigt, bis sich der Tester beim Gehen unwohl fühlt. Je sicherer der Tester über die stark geneigten Flächen laufen kann, umso höher ist die Sicherheitsklasse. Um die Nassbereiche zu klassifizierten, werden die zu testenden Böden mit Wasser oder Ölen benetzt, um die mögliche Realsituation nachzuempfinden.
Sicherheitsklassen im Überblick
- R 9 – bei einem Neigungsgrad zwischen 3 und 10 trittsicher (Wohnräume).
- R 10 – bis zu einem Neigungsgrad zwischen 10 bis 19 trittsicher (öffentliche Toilettenanlagen, Terrassen, Balkone, Bäder).
- R 11 – bis zu einem Neigungsgrad zwischen 19 und 27 trittsicher (zum Beispiel Treppen, öffentliche Bereiche wie Kindergärten oder Seniorenheime, Geschäftsräume, Terrassen, Balkone).
- R 12 – bis zu einem Neigungsgrad zwischen 27 und 35 trittsicher (zum Beispiel für Krankenhäuser empfohlen).
- R 13 – bis zu Neigungsgrad von mehr als 35 Grad trittsicher (Kühl- und Schlachthäuser).
Tipp: In unserem Online-Shop suchen Sie mit Hilfe eines Filters auf der linken Seite nach der von Ihnen gewünschten Rutschsicherheitsklasse. Produktbeschreibungen und Merkmale geben zusätzlich viele Hinweise auf die Art des Materials, Frostsicherheit oder weitere Besonderheiten. Bei weiteren Fragen rund um die Trittsicherheit der Fliese für Bäder oder andere Feuchträume sprechen Sie gerne mit einem unserer Mitarbeiter oder schreiben Sie eine kurze E-Mail. Zusätzlich haben Sie bei jedem unserer Produkte die Möglichkeit, Fragen zum Produkt online zu platzieren.
Fazit
Keine Frage: Neue Fliesen für die privaten Wohnräume sollen eine attraktive Optik haben und besonders gleichmäßige Oberflächen bilden. Das leisten mittlerweile auch solche Fliesen, die eine gewisse Rutschhemmung mitbringen. Trotz einer strukturierten Oberfläche tragen große Fliesenformate, die Kalibrierung der Fliesenkanten und ein minimalistisches Fugenbild zu einem optisch perfekten Fliesenbild bei.
Titelbild: Franke Raumwert