Irgendwann ist die Dusche in die Jahre gekommen und muss renoviert werden. Bevor Sie sich allerdings mit Optik und Design beschäftigen, gilt es, Fragen rund um Zweckmäßigkeit und Barrierefreiheit zu beantworten. Erst dann kann es an den Kauf gehen. So planen Sie Ihre neue Dusche.
Die neue Dusche planen
Eine Dusche zu erneuern, kann überschaubar sein oder aber zum Großprojekt avancieren. Manchmal sind die Fliesen noch in Ordnung, sodass möglicherweise nur die Kabine oder die Duscharmatur gewechselt werden muss. Sind Fliesen mitsamt ihrer Fugen allerdings veraltet oder gar defekt, sollten Sie Ihre Dusche am besten komplett neu planen. Auch, wenn sich im Laufe der Jahre eine neue Nutzung ergeben hat, lohnt eine Neuplanung. Profitieren Sie dann gleich von den neuen Standards in der Bäderausstattung und sorgen für eine Duschkabine, die barrierefrei ist und zum Wohlfühlen einlädt.
Typische Fragen, die Sie sich im Vorfeld stellen könnten:
- Wer nutzt das Bad? Senioren profitieren von bodengleichen Duschen, Familien von blickdichten Kabinen und Paare könnten sogar eine en-Suite-Dusche im Schlafzimmer planen.
- Wie groß sind die Personen, welche die Dusche nutzen? Zierlichen Personen reichen durch aus kleine Duschkabinen; für größere Menschen oder wenn ein Badestuhl mit in die Kabine soll, sind großzügig geplante Duschkabinen komfortabler.
- Ist Spritzwasser bei Ihnen ein Thema? Dann benötigen Sie eine geschlossene Duschkabine. Ansonsten lohnen auch einzelne Module ohne Rahmen oder Kabinentür.
- Wünschen Sie sich mehr Licht in der Dusche? Dann diskutieren Sie mit dem Fachbetrieb gleich, welche Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen.
- Duschen Menschen mit Mobilitätsproblemen oder Kinder? Dann sollten Sie auf jeden Fall über besonders rutschfeste Fliesen nachdenken.
- Möchten Sie sich die Pflege der Duschkabine erleichtern? Dann lassen Sie sich rund um Duschkabinen und Fliesen mit besonderen Nano-Beschichtungen beraten. Die nehmen Ihnen eine Menge Arbeit ab.
Die Duschkabine: Welches Design darf es sein?
Im Handel steht uns eine Fülle verschiedener Duschkabinen zur Verfügung. Natürlich ist es recht simpel, in den nächsten Baumarkt zu gehen und dort eine beliebige Duschkabine zu kaufen. Doch damit tut man sich kaum einen Gefallen. Denn das Design sollte im besten Fall zum Stil des vorhandenen Bades passen. Glauben Sie uns: Sie ärgern sich spätestens dann, wenn die Dusche wie ein Fremdkörper im Bad wirkt. Unsere Experten von Franke Raumwert haben einen genauen Überblick über aktuelle Trends im Sanitärbereich und können Ihnen gute Modelle vorstellen.
Unser Tipp: Bevor Sie in die konkrete Planung einsteigen, stöbern Sie im Internet, in Wohnmagazinen oder bei uns in der Ausstellung aktiv nach schönen Beispielen. Am besten halten Sie die direkt mit dem Smartphone fest, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.
Dusche mit Plexiglas oder Echtglas planen?
Viele Jahrzehnte haben Duschkabinen aus Plexiglas ihren Dienst in heimischen Badezimmern getan. Das Material, das unter dem Namen Polymethylmethacrylat läuft und häufig als Acrylglas bezeichnet wird, gibt es bis heute in Form unzähliger Modelle für Duschkabinen. In Kombination mit Rahmen aus Aluminium lässt sich das leichte Material an den Fliesen verankern. Unschlagbarer Vorteil von Duschkabinen aus Plexiglas ist ohne Frage ihr Preis. Doch sie bieten auch Nachteile: Einer davon ist die Reinigung, die in Form von kleinen Kratzern irgendwann deutliche Spuren auf dem Glas hinterlässt. Und so sehen Scheiben aus Plexiglas irgendwann nur noch matt aus und haben ihren Glanz verloren. Aus diesem Grund bietet der Handel die Duschkabinen oft in bereits strukturierter oder farbig geprägter Form an, sodass die Kratzer weniger auffällig sind. Das muss man allerdings mögen und passt nicht unbedingt zum modernen Badezimmer.
Duschkabinen aus Glas sind zwar im Vergleich teurer, aber langfristig eine gute Alternative. Das Glas zerkratzt nicht, ist sehr stabil und bietet je nach Modell sogar Scheiben, auf denen das Wasser abperlt und sich leicht reinigen lässt. Dazu haben Duschkabinen aus Glas einen weiteren Vorteil: Durch die Festigkeit von Glas lassen sich diese Duschwände mit kleinsten Metallrahmen an der Wand befestigen, was sehr modern aussieht. Das funktioniert mit Plexiglas kaum, denn hier braucht das Material einen festen Rahmen, um eine gewisse Stabilität zu gewährleisten.
Ebenerdige Duschen planen
Wer heute seine Dusche neu plant, sollte am besten ebenerdig bauen. Die bodengleichen Duschen sind nicht nur im Alltag durch die fehlende Einstiegstufe komfortabler, sondern sehen auch eleganter aus. Der Grund dafür: In aller Regel werden die Böden aus dem gleichen Material wie der übrige Badezimmer-Boden gefertigt. So entsteht eine reduzierte Optik, die heute bei Hausbesitzern beliebt ist.
Der Handel bietet verschiedene Systeme, die entweder mit Abfluss im Boden eingelassen werden oder als ultradünnes System aus Zement oder Polystyrol auf dem Boden aufliegen und nur minimal in den Estrich eingelassen werden müssen. Von außen lassen sich die Duschtassen im Anschluss mit Fußbodenfliesen ausgleichen. Damit die Dichtigkeit in der Unterkonstruktion gegeben ist, sollte man auf jeden Fall einen Fachmann zurate ziehen. Undichte Stellen unter dem Boden können zu bösen Überraschungen in Form von Lecks und Schimmel führen, die nicht sein müssen.
Welcher Duschablauf ist der richtige für mich?
Eine ebenerdige Dusche benötigt in der Kabine ein Gefälle mit Ablauf, damit das Duschwasser nicht in das Badezimmer läuft. Für bodengleiche Duschen gibt es sichtbar oder unsichtbar Ablaufsystemee.
Duschablauf
Der klassische Dusch- oder Bodenablauf ist eine punktuelle Entwässerung der Duschkabine und befindet sich entweder in der Mitte des Bodens oder an einer Seite. Häufig sind die Modelle eckig oder rund und liegen bündig mit der übrigen Fußbodenfläche auf. Das Wasser verschwindet über ein Gitter und Haarsieb im Abfluss, das man zur Reinigung herausnehmen kann.
Duschrinne
Duschrinnen kommen zum Einsatz, wenn das Ablaufwasser entlang der kompletten Rinnenbreite über ein leichtes Gefälle zu einer Wandseite abläuft, um dort im Abfluss zu versickern. Duschrinnen haben den Vorteil, dass nur ein Gefälle zu einer Seite der Duschkabine notwendig wird, während man beim mittigen Ablauf mehrere Gefälle benötigt. Auch die Gefahr von Verstopfungen oder Überläufen soll bei Duschrinnen minimiert sein. Meistens sind die Rinnen aus Edelstahl gefertigt, rostfrei und sind ein wichtiges Gestaltungselement in der Dusche.
Duscharmaturen
Regenduschen, Massagedüsen, Seitenbrausen: Der Handel lässt heute kaum Wünsche offen, wenn es um die Auswahl der Duscharmatur für das eigene Bad geht. Vorbei sind lange die Zeiten, in denen ein Duschkopf nur noch für kaltes oder warmes Wasser gesorgt hat. Informieren Sie sich im Badstudio oder im Internet, welche Möglichkeiten es an Duscharmaturen gibt und welche Umbauarbeiten dafür in der Duschkabine mitunter nötig sind. Verschiedene Varianten:
- Kopf- oder Handbrause: Bei einer Kopfbrause (zum Beispiel eine Regenfalldusche) sitzt der Duschkopf fest am Halter und das Wasser rieselt über den Kopf. Eine Handbrause lässt sich dagegen gesondert in die Hand nehmen, was sich zum Beispiel zum Haarewaschen anbietet. Viele Modelle bieten eine Kombination beider Systeme an.
- Einhebelmischer gehören zur klassischen Armatur und mischen kaltes und warmes Wasser sowie den Wasserdruck über einen Hebel.
- Zweihebelmischer sind Modelle mit zwei Regulatoren, über die sich Wasserdruck und Temperatur einstellen lassen.
- Thermostatarmaturen: Sie regulieren Temperatur und Wasserdruck während des Duschens gleichbleibend.
- Armaturen mit Sicherheitssperre: Sie verhindern Temperaturen über 40 °C, damit man sich nicht verbrennen kann.
- Brausen mit verschiedenen Strahlarten oder speziellen Massagedüsen
- Auf- oder Unterputz-Armaturen liegen unter dem Putz oder sichtbar auf den Fliesen.
- Wasserregulierende Armaturen, die als besonders umweltschonend gelten.
Tipp: Heute muss man nicht jedes Element einzeln kaufen. Im Handel gibt es viele Komplettsets, die alle wichtigen Features beinhalten.
Kleine oder große Fliesen
Sie haben sich dazu entschieden, Ihre Duschkabine am Boden und an den Wänden mit keramischen Fliesen zu verkleiden? Der Handel bietet eine Vielfalt rutschfester Kollektionen – von kleinsten Mosaikfliesen bis hin zum modernen Großformat. Beides hat in der Duschkabine Vor- und Nachteile. Mosaikfliesen lassen sich in ebenerdigen Duschen aufgrund des vorhandenen Gefälles besser verlegen und das Fugenbild sieht am Ende mitunter schöner aus. Allerdings benötigen Mosaikfliesen durch die vielen Fugen auch einen höheren Reinigungsaufwand. Große Fliesen sind dagegen leichter zu reinigen, können manchmal aber aufgrund der Maße ein unschönes Fugenbild ergeben. Damit dies nicht geschieht, wird Ihr Fachbetrieb vor dem Verlegen genau das Fliesenmuster ausmessen.
Fazit
Duschen sind so individuell wie der Hausbesitzer selbst. Deswegen gilt es immer, zunächst die besonderen Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen an eine Dusche festzuhalten, bevor man an die konkrete Planung geht. Das Projekt Duschumbau dauert auf dies Weise mitunter etwas länger. Langfristig freut sich der Eigentümer aber über eine Wohlfühl-Oase, die wirklich das bietet, was von ihr gefordert wird.